Der Schweizerische Bauernverband (SBV) zieht Bilanz über das Jahr 2016. In der neunteiligen Serie erfahren Sie das Wichtigste zum Landwirtschaftsjahr 2016. Im siebten Teil geht es um Obst- und Traubenanbau.
Durch die andauernd feuchten Bedingungen im Frühjahr war der Pflanzenschutz im Obstbau besonders anspruchsvoll. Wo die Kulturen und Bäume nicht optimal geschützt waren, mussten grosse Ausfälle in Kauf genommen werden. Feuerbrand-Infektionen hielten sich in Grenzen.
Die Kirschessigfliege verursachte bei Kirschen (vor allem Hochstamm) und Aprikosen bedeutende Schäden. Nach grossem Einsatz pflückten die Produzenten dennoch ansprechende Ernten in guter Qualität. Die Apfelernte deckte den Bedarf ziemlich genau, die Birnenernte war leicht unterdurchschnittlich.
Mehr Tafelzwetschgen als erwartet
Mit rund 7350 Tonnen gab es etwa gleich viele Erdbeeren wie im Vorjahr. Die Himbeeren verzeichneten mit 1525 Tonnen einen neuen Höchststand.
Die Tafelkirschen blieben mit rund 1850 Tonnen unter den Erwartungen, dagegen stellten die rund 3000 Tonnen Tafelzwetschgen (20 % mehr als geschätzt) eine gute Ernte dar. Auch die rund 5000 Tonnen Aprikosen im Handelskanal waren ein gutes Resultat.
Ende November waren rund 62 000 Tonnen Tafeläpfel eingelagert, das sind 2200 Tonnen mehr als Ende November 2015. Tafelbirnen waren Ende November rund 6600 Tonnen eingelagert, das ist leider viel weniger als in den beiden Vorjahren.
Höhere Traubenernte als in den vergangenen drei Jahren
Trotz des milden Klimas bei Jahresbeginn entwickelte sich die Vegetation normal. Das Frühlingswetter war wechselhaft und heftige Gewitter und Hagel verursachten auf gewissen Parzellen beträchtliche Schäden, insbesondere im Jura und in der Deutschschweiz. Zu Beginn der Blüte wurden starke Verrieselungen und Kleinbeerigkeit festgestellt. Nach Einsatz des Fungizids "Moon" im Jahr 2014 trat in den Rebbergen hingegen keine Anomalie mehr auf.
Im Laufe des Sommers mussten die Winzer aufgrund des grossen Befallsdrucks von Mehltau und Falschem Mehltau äusserst achtsam sein. Ferner galt es, ein wachsames Auge auf der Kirschessigfliege zu haben, um zu verhindern, dass diese in den Rebbergen grosse Schäden verursacht. Dank dem optimalen Herbstwetter konnte das Aroma der Trauben erhalten werden. Die Ernte war von herausragender Qualität und lag mengenmässig über jenen der letzten drei Jahre.





