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Rückenwind für Innovationen nutzen

DLG-Präsident Hubertus Paetow betont in seiner Rede anlässlich des Eröffnungsabends der DLG-Feldtage 2024 die Chance, den gegenwärtigen gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Rückenwind in der Agrarbranche für innovativen und nachhaltigen Fortschritt zu nutzen. Passend dazu stehe das Leitthema der DLG-Feldtage 2024 «Pflanzenbau out of the Box» dafür, gewohnte Denkmuster zu durchbrechen und Neues zu wagen.

Die DLG-Feldtage 2024 finden vom 11. bis 13. Juni auf Gut Brockhof bei Erwitte (Kreis Soest / NRW) statt. Rund 370 Aussteller aus 18 Ländern haben sich zu der führenden Innovationsschau für den fortschrittlichen Pflanzenbau angemeldet. In der gegenwärtigen Zeitenwende befinde sich die Landwirtschaft in einer besonderen Situation, stellte DLG-Präsident Hubertus Paetow anlässlich des Begrüssungsabends der DLG-Feldtage 2024 fest.

Ausrichtung der Landwirtschaft

So seien die Jahre vor den jüngsten, globalen Krisen, also Pandemie, Lieferkettenstörungen und vor allem die Kriege in der Ukraine und Nahost, geprägt gewesen von einem stetig ansteigenden Druck auf die Ernährungssysteme, sich an die Anforderungen einer globalen Nachhaltigkeitsagenda, insbesondere Klima- und Biodiversitätsschutz, anzupassen. Durch die vielfältigen globalen Krisen habe sich die Situation verändert:

«Durch die weltweite Getreide- und Ölsaatenkrise in Folge der russischen Invasion in der Ukraine hat der Aspekt der Ernährungssicherung in der Diskussion über die Ausrichtung der Landwirtschaft erheblich an Gewicht gewonnen. Parallel hat das gesellschaftliche Interesse für Nachhaltigkeitsthemen erheblich abgenommen», sagte Paetow vor den Besuchern des Begrüssungsabends zur Eröffnung der Feldtage.

Jüngste Entscheidungen markieren Paradigmenwechsel

Diese Verschiebung der Gewichtung habe «in den letzten Monaten zu einer Reihe von Entscheidungen geführt, die man getrost als Paradigmenwechsel bezeichnen kann. Abschaffung der Stilllegungsverpflichtung im Rahmen der Konditionalität, Ablehnung der SUR im europäischen Parlament, Wiederzulassung von Glyphosat sind hier die Stichworte», betonte der DLG-Präsident.

Dieser Paradigmenwechsel werde flankiert durch eine «äusserst positive wirtschaftliche Entwicklung der Betriebe», stellte der DLG-Präsident weiter fest. Erfreulicherweise würden viele landwirtschaftliche Unternehmen diesen Rückenwind für Investitionen in Zukunftsthemen nutzen, sagte Paetow weiter. Er nahm dabei Bezug auf eine Befragung unter Betrieben, die der Digitalverband Bitkom und die DLG Anfang des Monats vorgestellt haben. Fast die Hälfte der Höfe in Deutschland beschäftigt sich demnach derzeit mit Einsatzmöglichkeiten von KI. Jeder zehnte Betrieb setzt bereits Künstliche Intelligenz ein, weitere 38 Prozent planen oder diskutieren dies zumindest.

Chancen für innovationsfreundlichen Agrar- und Ernährungssystem

Der gegenwärtige Paradigmenwechsel in Politik und Gesellschaft eröffne der Branche also Chancen: «Begleitet durch die günstige wirtschaftliche Lage» seien dies «gute Voraussetzungen, um gemeinsam in landwirtschaftlicher Praxis, Politik und Gesellschaft ein fortschrittliches, innovationsfreundliches und dadurch nachhaltiges Agrar- und Ernährungssystem zu schaffen», so Paetow.

Der Paradigmenwechsel bedeute aber nicht, dass die Nachhaltigkeit unserer Produktionssysteme keine Relevanz mehr hätte, stellte der DLG-Präsident klar: «Natürlich sind die Themen Klima- Umwelt und Naturschutz, aber auch die sozialen Nachhaltigkeitsziele nicht verschwunden. Und wir sind klug beraten, das Thema nachhaltiger Fortschritt auf unseren Betrieben auch ohne den öffentlichen Druck der vergangenen Jahre ganz in Ruhe weiterzuentwickeln. Denn irgendwann werden die globalen Krisen hoffentlich an Relevanz verlieren. Und wenn wir dann konstruktive und erprobte Vorschläge für mehr Produktivität im Pflanzenbau bei gleichzeitiger Schonung natürlicher Ressourcen haben, dann müssen wir nicht erst wieder mit den Traktoren nach Berlin fahren.»

Traditionelle Denkmuster durchbrechen

Passend dazu stehen die DLG-Feldtage 2024 unter dem Leitthema «Pflanzenbau out of the Box»: «Es geht also wie immer beim Fortschritt darum, traditionelle Denkmuster zu durchbrechen und neue Perspektiven einzunehmen. Dies erfordert Offenheit für Veränderungen, die Bereitschaft, Risiken einzugehen, und die Fähigkeit, sich an neue Bedingungen anzupassen. Es geht aber auch um den nächsten, wichtigen Schritt bei der Innovation, die Einführung in die Praxis und die dafür notwendige Weiterentwicklung der Verfahren hin zu marktgängigen Lösungen.»

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