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Rückschlag für Englands Zuckerrübenanbauern

Das britische Landwirtschaftsministerium DEFRA erteilt in diesem Jahr keine Notfallzulassung für die Behandlung von Zuckerrübensaatgut mit dem neonikotinoiden Wirkstoff Thiamethoxam. Zur Begründung verwies es auf den Schutz der Bestäuber. Das DEFRA versprach den Landwirten, an Alternativen zu forschen.

AgE |

In diesem Frühjahr müssen Englands Farmer ohne neonikotinoidgebeiztes Zuckerrübensaatgut auskommen. Das britische Landwirtschaftsministerium (DEFRA) hat jetzt klargestellt, dass es in diesem Jahr keine Notfallzulassung für Cruiser SB erteilen wird und einen entsprechenden Dringlichkeitsantrag von British Sugar und dem Erzeugerverband (NFU Sugar) abgewiesen hat. Bereits zu Beginn dieses Jahres hatte das Agrarressort signalisiert, dass es die rechtlichen Möglichkeiten prüft.

«Für Bestäuber wie Bienen extrem giftig»

Dem DEFRA zufolge ist es das erste Mal seit fünf Jahren, dass es eine Notfallzulassung für Cruiser SB mit dem Neonikotinoid Thiamethoxam im Zuckerrübenanbau nicht genehmigt. Zur Begründung hiess es, es gebe «eindeutige und zahlreiche Beweise dafür, dass dieses Neonikotinoid für Bestäuber wie Bienen extrem giftig» sei. Selbst bei Konzentrationen, die für Bienen nicht direkt tödlich seien, könne es zu kognitiven Problemen kommen, die sich auf die Fähigkeit zur Futtersuche und die Produktivität der Bienenvölker auswirkten.

Nach den Worten von Staatssekretärin Emma Hardy ist das Vereinigte Königreich derzeit eines der Länder «mit dem grössten Raubbau an der Natur in der Welt». Sie betonte, dass sich die Regierung für den Schutz der Bienen einsetze. Gleichzeitig versprach sie den Landwirten Zusammenarbeit, um neue Wege zum Schutz der Kulturpflanzen zu finden und die Landwirtschaft rentabel zu machen. «Die Regierung ist sich der Bedrohung des Zuckerrübenanbaus durch Vergilbungsviren bewusst», unterstrich Hardy. 

Handelspolitik überdenken

Vertreter der Zuckerindustrie reagierten enttäuscht auf die Ablehnung des DEFRA. Der Direktor für Landwirtschaft bei British Sugar, Dan Green, machte deutlich, dass es um eine begrenzte und kontrollierte Saatgutbehandlung zum Schutz der Zuckerproduktion gehe.

Aus Sicht von Green steht die Entscheidung zudem im Widerspruch zur Handelspolitik. Der zollfreie Zugang zum britischen Markt für Zucker, der aus einer Produktion mit neonikotinoiden Pflanzenschutzmitteln stamme, untergrabe die heimische Industrie und die britischen Zuckerrübenerzeuger. Green sprach sich vor diesem Hintergrund unter anderem für eine Überprüfung künftiger Freihandelsabkommen aus.

British Sugar verwies zudem auf vielversprechende Entwicklungen in der Erforschung von Alternativen zu der neonikotinoiden Beizung, etwa neue und konventionelle Züchtungstechniken sowie neue Ansätze im integrierten Pflanzenschutz. Dies benötige jedoch dringend mehr Unterstützung, um schneller voranzukommen.

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