Angesichts der anhaltenden Preismisere am Milchmarkt haben sich die Agrarminister mehrerer Bundesländer in der vergangenen Woche für effektive Gegenmaßnahmen auf europäischer und nationaler Ebene ausgesprochen.
Gefordert wird von diversen Ressortchefs wie auch vom Berufsstand eine Verwendung der Finanzmittel aus der Milch-Superabgabe zur konkreten Unterstützung der Milchviehhalter. Strittig sind dagegen nach wie vor Forderungen nach staatlichen Anreizen zur Drosselung der Milchproduktion. Unterdessen konnte der Deutsche Bauernverband (DBV) am vergangenen Freitag von einem ersten Erfolg intensiver Gespräche zwischen seinem Präsidenten Joachim Rukwied und Vertretern des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) über die Situation der Milcherzeuger berichten.
Demnach will der Discounter Lidl Deutschland die Einkaufspreise für Molkereiprodukte in der anstehenden Verhandlungsrunde nicht weiter senken. Auch im Hinblick auf eine Anhebung der Einkaufspreise für Trinkmilch in Deutschland habe der Konzern Verhandlungsbereitschaft gezeigt. „Dies ist ein wichtiges Signal für die Erzeuger. Damit stellt sich Lidl Deutschland seiner Verantwortung für die Lebensmittelkette und unterstützt die Landwirte in einer für sie äußerst schwierigen Weltmarktlage“, sagte Rukwied. Natürlich erwarteten die Bauern auch von anderen Handelsunternehmen ein entsprechendes Verantwortungsbewusstsein. Lidl rangiert nach eigenen Angaben umsatzmäßig unter den zehn größten Lebensmitteleinzelhandelskonzernen in Deutschland und verfügt über das größte Netz an Discountmärkten in Europa.