Aufgerufen zur Demonstration hatte die Vereinigung «Citoyens responsables du Jura» . Das Projekt bringe Gefahren für die Bevölkerung und schade der Gesundheit, so ihre Meinung.
«Wir wollen der Regierung zeigen, dass das Volk immer zahlreicher gegen dieses Projekt ist und dass es angehört werden muss», sagte der Präsident der Vereinigung Jack Aubry gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Es gehe darum, ein starkes Signal zu setzen.
Das Tiefengeothermieprojekt sei zudem undemokratisch, hiess es von den Gegnern. Die Bevölkerung sei nie konsultiert worden. Einige Plakate richteten sich deshalb auch gegen die jurassische Regierung. «Regierung verkauft an die Tiefengeothermie», war etwa zu lesen.
Umstrittenes Projekt
Das Projekt ist umstritten. Bereits im Mai hatten rund 1000 Gegnerinnen und Gegner bei einer Versammlung in Haute-Sorne ihre Ablehnung gegenüber dem Projekt zum Ausdruck gebracht.
Im Juli hatten Demonstranten das eingezäunte Gelände besetzt, auf dem Vorarbeiten stattfinden sollen. Einige Tage später wurden zwei Fahrzeuge von Messtrupps demoliert. Ausserdem wurde auf einem Grundstück, das an die Baustelle angrenzt, ein improvisierter Campingplatz errichtet.
Von Bundesgericht genehmigt
Das Schweizer Kompetenzzentrum für Tiefengeothermie Geo-Energie Suisse nutzte die Gelegenheit der Veranstaltung, um zu betonen, dass dieses vom Bund unterstützte Pilotprojekt von der Gemeinde Haute-Sorne, dem Kanton Jura und dem Bundesgericht genehmigt worden ist. Die Sicherheit habe dabei oberste Priorität.
«Wir sind uns bewusst, dass ein Pilotprojekt in der Bevölkerung Ängste auslösen kann. Deshalb legen wir neben der Sicherheit grossen Wert auf eine umfassende und transparente Information der Bevölkerung zu jedem Zeitpunkt», wird Peter Meier, Generaldirektor von Geo-Energie Suisse, in einer Mitteilung zitiert.
Projekte in der ganzen Schweiz
Ziel des Projekts ist es, Strom für rund 6000 Haushalte zu produzieren. Dafür soll rund fünf Kilometer in die Tiefe gebohrt werden. Die Gesteinsschichten sind in dieser Tiefe deutlich wärmer. Später soll in Röhren kaltes Wasser nach unten und warmes nach oben gepumpt werden.
Genehmigt wurde dabei nur die Erkundungsphase. Danach wird der Kanton Jura erneut entscheiden müssen. Wenn das Projekt fortgesetzt wird, soll das Kraftwerk bis 2029 in Betrieb genommen werden.
Neben dem Projekt in Haute-Sorne laufen auch Tiefengeothermieprojekte in Bern, Etzwilen TG und ZH, Triengen/Pfaffnau LU und Avenches VD.