Russlands Getreideausfuhren sind offenbar ins Stocken geraten. Wie die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf Daten der Russischen Getreideunion berichtete, wurden im September insgesamt 5,76 Mio. Tonnen der wichtigsten Getreidearten für den Export verschifft; das war rund ein Viertel weniger als im Vorjahresmonat. Laut Getreideunion hat der Abwärtstrend bereits zu Beginn des neuen Wirtschaftsjahres 2024/25 eingesetzt und sich weiter fortgesetzt.
Die russischen Weizenlieferungen gingen im September gegenüber dem Vorjahresmonat um mehr als 1 Mio. Tonnen oder rund 16% auf 5,286 Mio. Tonnen zurück. An Gerste wurden 340’000 Tonnen exportiert, während es im September 2023 noch 1,104 Mio. Tonnen waren. Die Ausfuhren von Mais sanken um mehr als die Hälfte auf 133’000 Tonnen. Kleiner geworden ist auch das Spektrum der gelieferten Getreidearten; im vergangenen Jahr waren es noch 29, nun nur noch acht.
Export nur noch in 33 Länder
Darüber hinaus gibt es der Getreideunion zufolge eine deutliche Verengung des Empfängerkreises der Getreidelieferungen. So wurde russischer Weizen im vergangenen Monat in 33 Länder verschifft; ein Jahr zuvor waren es noch 52 Länder. Grösster Abnehmer war zuletzt Ägypten, wohin im September 1,355 Mio. Tonnen Getreide transportiert wurden; das waren 29% mehr als im Vorjahresmonat.
Die Weizenlieferungen nach Algerien stiegen im September fast um das Dreifache auf 453’000 Tonnen. An dritter Stelle lag Türkei, die aber mit 305’000 Tonnen kaum halb so viel Getreide aufnahm wie vor Jahresfrist. Da in der Türkei ein Einfuhrverbot für russischen Weizen gilt, dürfte es sich dabei ausschliesslich um Transitgetreide handeln.