«Durch den Arbeitskräftemangel sinkt die Produktivität der Agrarbetriebe, was letztlich zu einem Anstieg der Lebensmittelpreise führt», so Maxim Kolesnikow, stellvertretenden Minister für wirtschaftliche Entwicklung.
zvg
Der russischen Landwirtschaft mangelt es an Arbeitskräften. Laut dem ersten stellvertretenden Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Maxim Kolesnikow, benötigt die Agrarbranche derzeit bis zu 200’000 qualifizierte Mitarbeitende.
Dieser Mangel sei nicht nur ein Problem für die Betriebe, sondern letztlich auch für die Konsumentinnen und Konsumenten, warnte Kolesnikow am Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg.
Durch den Arbeitskräftemangel sinke die Produktivität der Agrarbetriebe, was letztlich zu einem Anstieg der Lebensmittelpreise führe.
Technologischer Fortschritt als Lösung
Nach Angaben von Kolesnikow arbeitet das Landwirtschaftsministerium in Moskau bereits an Massnahmen, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Ziel sei es, die Arbeitsproduktivität zu erhöhen – unter anderem durch technologische Innovationen.
Dabei gehe es insbesondere um die Integration von künstlicher Intelligenz in die Produktionsprozesse. Geplant sei der Einsatz autonomer Mähdrescher, intelligenter Drohnen zur Bodenanalyse und ähnlicher Technologien. Kurzfristige Resultate seien jedoch nicht zu erwarten. «Wir sind zuversichtlich, die erforderlichen Ergebnisse bis 2030 zu erreichen», sagte Kolesnikow.
Arbeitsmarkt unter Druck
Gemäss der Wirtschaftszeitung Wedomosti hat Russland aktuell mit einer rückläufigen Zahl an Erwerbstätigen zu kämpfen. Neben demografischen Faktoren sei dieser Trend insbesondere auf den Krieg gegen die Ukraine zurückzuführen. Dieser habe eine Abwanderung von Fachkräften ausgelöst – verstärkt durch die westlichen Sanktionen.
Ausländische Arbeitskräfte als Alternative
Falls in Russland keine geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten gefunden werden können, werde die Rekrutierung von Arbeitskräften aus dem Ausland «objektiv notwendig», so das Arbeitsministerium in Moskau.
Die Nachfrage nach ausländischen Arbeitskräften sei besonders im Lebensmittel- und Landwirtschaftssektor hoch. Im vergangenen Jahr seien vor allem Arbeitskräfte aus China, Indien, der Türkei und Serbien angeworben worden.