Der Konflikt zwischen Russland und der Ukrainie hat Auswirkungen auf das Geschäftsergebnis des deutschen Landmaschinen-Herstellers Claas. Der Umsatz blieb im abgelaufenen Geschäftsjahr 2013/2014 konstant. Rückläufig war der Gewinn.
Der weltweit tätige Landtechnik-Hersteller Claas hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2013/14 mit Stichtag 30. September einen Umsatz von rund 3,8 Milliarden Euro erzielt. Das ist in etwa gleich viel wie vor einem Jahr. Das hat das Familienunternehmen aus Harsewinkel gestern an seiner Bilanzmedienkonferenz in Düsseldorf bekannt gegeben.
Abgasnorm und Wertberichtigungen
Im Vergleich zum Vorjahr sank der Gewinn bei Claas um 46,7 Prozent auf 113,1 Millionen Euro. Gründe für den Gewinnrückgang seien eine Abschreibung über 50 Millionen Euro wegen einer Wertberichtigung des Werks in Russland sowie höhere Kosten durch neue Abgasnormen in Europa und den USA. Das schlägt auf die Marge, die Kunden sind nicht bereit, dafür zu bezahlen», sagte Lothar Kriszun, Sprecher der Claas-Konzernleitung.
Schwierig in Osteuropa
Sorgen bereitet Kriszun der Markt in Osteuropa. Der Rubelverfall sowie die Verunsicherung in Wirtschaft und Politik hätten hier für eine rückläufige Entwicklung gesorgt. «Wir stehen aber zu unserem Engagement, auch wenn es in diesem Land keine 100-Prozent-Garantien gibt», sagte Kriszun der Deutschen Depeschen Agentur DPA. Er gehe langfristig von einem mit Nordamerika vergleichbaren Potenzial aus. Bis Ende 2015 baut Claas für rund 100 Millionen Euro die Kapazitäten in Russland aus. Das Werk in Krasnodar kann dann 2000 Mähdrescher und 1500 Traktoren jährlich bauen. Das seien 30 Prozent der Kapazitäten am Stammwerk in Harsewinkel.
Mehr Mitarbeiter durch Werksübernahme in China
Die weltweite Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stieg bei Claas zum 30. September 2014 auf 11'407 (Vorjahr: 9.697) an. Mit der Mehrheitsbeteiligung am chinesischen Landtechnikhersteller Jinyee, die Anfang 2014 abgeschlossen wurde, beschäftigt Claas erstmals weniger als die Hälfte der Mitarbeiter in Deutschland. 54,5 Prozent der 11'407 Mitarbeiter arbeiten nun im Ausland.