In Russland könnten im kommenden Jahr Engpässe am Kartoffelmarkt entstehen, berichtet die Moskauer Wirtschaftszeitung «Kommersant».
Bei einer Beratung im Landwirtschaftsministerium in der vergangenen Woche beklagten die darauf spezialisierten Großproduzenten Ertragseinbussen infolge der Dürre, von der heuer mehrere wichtige Anbauregionen betroffen waren.
Ein Branchenvertreter wies seinerseits auf den andauernden Rückgang der Kartoffelproduktion in den privaten Haushalten der ländlichen Bevölkerung, wo bislang etwa zwei Drittel der Menge erzeugt wurden, aber auch auf den zuletzt sprunghaften Ausbau von inländischen Verarbeitungskapazitäten als weitere Gründe für das drohende Marktdefizit hin. Nun dürfte dieses durch teurere Importe ausgeglichen werden.
2021 wurden bis Anfang der dritten Novemberdekade schon etwa 548’900 t Kartoffeln ins Land eingeführt, während es im gesamten Jahr 2020 rund 316’300 t gewesen waren. Laut «Kommersant» lag im Oktober der durchschnittliche Einzelhandelspreis bei Kartoffeln um 78% höher als im gleichen Monat des Vorjahres.
Der Branchensprecher hat bei der Beratung eine stärkere staatliche Förderung des Kartoffelsektors gefordert. Ein Vertreter des Landwirtschaftsressorts reagierte darauf mit dem Hinweis auf die bereits geplanten Beihilfen. Wie berichtet, sollte danach die Erzeugung von Gemüse und Kartoffeln mit Sonderförderungen in Höhe von insgesamt umgerechnet 60,5 Mio. Euro unterstützt werden.