Russland hat in der ersten Hälfte dieses Jahres bereits mehr als 50 Mio. Tonnen an landwirtschaftlichen Produkten exportiert; im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Plus von etwa 16%. Darauf hat Agrarministerin Oksana Lut Ende Juni bei einem Treffen mit ihren Amtskollegen aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika (BRICS) in Moskau hingewiesen.
Für das Kalenderjahr 2024 werden die Agrarexporte wertmässig demnach auf mehr als 45 Mrd. $ (43,7 Mrd. Euro) geschätzt. 2023 hatte Russland insgesamt 103 Mio. Tonnen an landwirtschaftlichen Produkten im Wert von etwa 43,5 Mrd. $ (39 Mrd. CHf) ausgeführt. Die Lieferungen gingen in mehr als 160 Länder.
Russland exportiert über 55 Mio. Tonnen Weizen
Der Ressortchefin zufolge erwartet Moskau für die jetzt zu Ende gegangene Saison 2023/24 einen Rekord bei den Weizenexporten. Diese Einschätzung wurde vom Logistikkonzern Rusagrotrans bereits bestätigt. Das Unternehmen teilte auf Grundlage vorläufiger Daten mit, dass Russland im abgelaufenen Wirtschaftsjahr insgesamt 55,4 Mio. Tonnen Weizen ausgeführt habe, nach rund 47,5 Mio. Tonnen im Jahr davor. Damit seien 2023/24 etwa 28% des gesamten weltweit gehandelten Weizenaufkommens von rund 200 Mio. Tonnen auf Russland entfallen. An zweiter Stelle der Top-Weizenexporteure liege die EU mit 34 Mio. Tonnen, gefolgt von Kanada mit 23,5 Mio. Tonnen, Australien mit 20,5 Mio. Tonnen und den USA mit 19,6 Mio. Tonnen.
Ziel: Weltmarktführer bei Gerste und Erbsen
Nach Angaben von Lut strebt Russland ausserdem an, zum ersten Mal in der Geschichte an erster Stelle bei der weltweiten Versorgung mit Gerste und Erbsen zu stehen. Ein Rekordvolumen werde auch bei den Exporten von Sonnenblumen- und Sojaöl erwartet. Ein Rückgang der Weltmarktpreise für die wichtigsten Rohstoffe habe zwar die Exporte gegenüber dem Vorjahr wertmässig etwas reduziert. «Aber das pendelt sich allmählich aus», so die Ministerin.