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Russland übt bei Weizenexporten vereinzelt Marktmacht aus

Russland nutzt beim Export von Weizen seine Marktmacht gegenüber einzelnen Importländern zu Preisaufschlägen. Das ist das Ergebnis zweier Analysen, die das Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO) in der 6. Ausgabe seines „Policy Brief“ erläutert.

AgE |

 

 

Russland nutzt beim Export von Weizen seine Marktmacht gegenüber einzelnen Importländern zu Preisaufschlägen. Das ist das Ergebnis zweier Analysen, die das Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO) in der 6. Ausgabe seines „Policy Brief“ erläutert.

Der durchschnittliche Anteil des russischen Weizens an den Gesamtimporten belief sich laut Angaben des Instituts in den Jahren 2002 bis 2009 für Albanien, Armenien, Aserbaidschan, Georgien, den Libanon, die Mongolei und Syrien auf mehr als 50 Prozent.

Russischer Weizen hat geringeren Proteingehalt

Generell lägen sehr unterschiedliche Importstrukturen vor. So gebe es einige Staaten, die neben russischem Weizen noch Weizen aus einer Vielzahl anderer Exportländer wie den USA, Kanada, der EU oder Australien bezögen. Russischer Weizen werde allgemein als von eher geringer Qualität eingestuft, da er meistens einen geringeren Proteingehalt als Weizen aus Nordamerika aufweise.

Jedoch erscheine gerade dieses vermeintliche Qualitätsdefizit förderlich für den Export in den Nahen Osten, da dort für die Herstellung der traditionellen Brote Weizen mit geringerem Proteingehalt bevorzugt werde.

Mongolei betroffen

Die Preisdiskriminierung durch die russischen Exporteure betrifft nach Darstellung der Wissenschaftler vor allem die von Russland recht stark importabhängigen Nationen in Zentralasien und Nordafrika, wie etwa Aserbaidschan, der Libanon, die Mongolei, Pakistan und Syrien.

Insbesondere die Mongolei habe durchweg höhere Preise für russischen Weizen als andere Abnehmerländer gezahlt. Russland decke in der Mongolei einen Grossteil der Weizenimporte ab, und Kasachstan sei der
einzige beständige Konkurrent. Marktmacht werde von russischer Seite auch in Albanien, Georgien und Griechenland ausgeübt, allerdings sei das Ausmass hier gering ausgeprägt.

Ägypten und Türkei wichtigste Abenehmer

Insgesamt hat sich laut IAMO einmal mehr die Einschätzung bestätigt, dass Russland auf den internationalen Getreideexportmärkten mittlerweile eine Schlüsselposition einnimmt. Obwohl noch grosse Produktionspotentiale in Russland ungenutzt seien, habe sich die Nation als einstiger Nettoimporteur von Weizen innerhalb eines Jahrzehnts zu einem der wichtigsten Akteure auf den Weltweizenmärkten entwickelt.

Russland exportierte dem Institut zufolge in den vergangenen Jahren jeweils zwischen 11 und 17 Mio. t Weizen in insgesamt etwa 60 Länder. Der bedeutendste Weizenabsatzmarkt sei Ägypten gewesen, gefolgt
von der Türkei. So seien 2010 rund 40 Prozent aller russischen Weizenexporte nach Ägypten und mehr als 10 Prozent in die Türkei gegangen. Die restliche Hälfte sei über eine grosse Anzahl von Ländern verteilt worden.

Bis 2020 grösster Weizenexporteur?

Habe Russland zur Jahrtausendwende nur einen Marktanteil von 0,5 % innegehabt, sei der Anteil bis 2010 beziehungsweise 2011 auf etwa 15 % gestiegen. Russland sei momentan der viertgrösste Weizenexporteur weltweit. Der Wandel von einem Nettoimporteur zu einem Nettoexporteur sei einerseits auf den drastischen Einbruch der tierischen Produktion Russlands nach 1990 und andererseits auf steigende Weizenerträge seit 2000 zurückzuführen, erklären die Wissenschaftler.

Laut Prognosen werde Russlands Weltmarktanteil noch weiter wachsen; bis 2020 könnte es der weltgrösste Weizenexporteur werden.

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