Inmitten fast tropischer Hitze hat die russische Feuerwehr versucht, die immer weiter um sich greifenden Waldbrände unter Kontrolle zu bringen. Am Donnerstag wüteten laut Katastrophen-schutzministerium zwar etwas weniger Brände, allerdings loderten sie auf immer grösseren Flächen.
Die betroffene Fläche sei seit Mittwoch um 3000 Hektar auf mehr als 21’500 Hektar gewachsen, teilte das Katastrophenschutzministerium in Moskau mit. Die Einsatzkräfte kämpften inzwischen aber nur noch gegen 192 Brandherde an.
Abkühlung über das Wochenende
Am Mittwoch waren es noch 220 gewesen. Zum Wochenende könnten den Feuerwehrleuten dann sinkende Temperaturen die Arbeit erleichtern: Meteorologen rechneten damit, dass die Hitzewelle ab Freitag langsam abebbt.
Am heissesten war es in Russland in Wolgograd. Dort kletterte das Quecksilber am Donnerstag den dritten Tag in Folge über die 40-Grad-Marke. Damit war es in der Stadt im Südwesten des Landes nach Angaben von Meteorologen heisser als im ägyptischen Kairo oder der indischen Hauptstadt Neu Delhi.
Brütende Hitze in Moskau
In Moskau war der Mittwoch mit 33,6 Grad der heisseste Tag seit Jahresbeginn. Dort machte die Hitze vor allem das Fahren in der aus Sowjetzeiten stammenden Metro unerträglich. Einem Bericht der Zeitung «Komsomolskaja Prawda» zufolge überschritten die Temperaturen in den alten Waggons die zulässigen Werte. Auch viele Wohnhäuser in Russland sind nicht für Extremtemperaturen gerüstet.
Russland hatte vergangenes Jahr die schlimmste Hitzewelle seit Beginn der Wetteraufzeichnungen erlebt. Die hohen Temperaturen lösten damals zahlreiche Wald- und Torfbrände aus. Der Raum Moskau war deshalb über Tage hinweg giftigen Rauchschwaden ausgesetzt.
Rund 60 Menschen kamen durch die Brände ums Leben, tausende Häuser brannten nieder. Die diesjährigen Temperaturen liegen noch unter denen vom Vorjahr.