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Russland: Landtechnikbranche in Krise

Die Traktoren- und Sämaschinenproduktion in Russland ist im ersten Halbjahr 2025 deutlich zurückgegangen. Hersteller und Politik reagieren unterschiedlich auf die Absatzkrise.

Die russischen Landtechnikhersteller schränken ihre Produktion ein. Nach Angaben des Nationalen Statistikdienstes (Rosstat) wurden in der ersten Jahreshälfte 2025 insgesamt 3'626 Traktoren fertiggestellt; das waren rund 9 % weniger als im Vorjahreszeitraum.

Traktorenproduktion bricht ein

Vor allem im Juni zogen die Hersteller die Bremse an. Es liefen nur 394 Traktoren vom Band, womit die Produktionsmenge des Vorjahreszeitraums um fast die Hälfte unterschritten wurde. Im Vergleich zum Vormonat Mai sank die ohnehin geringe Stückzahl nochmals um 17 %.

Die Produktion von Sämaschinen wurde laut Rosstat von Januar bis Juni 2025 gegenüber dem ersten Halbjahr 2024 um 14 % auf 4'206 Einheiten zurückgefahren. Im Juni waren es 229 Sämaschinen, was im Vorjahresvergleich ein Minus von 27 % bedeutet. Gegenüber Mai 2025 fiel die Produktionsmenge sogar um 69 % kleiner aus.

Absatzflaute bei Rostselmash

Russlands grösster Landtechnikkonzern Rostselmash wies laut Moscow Times darauf hin, dass der Absatz von Landmaschinen derzeit um 40 % unter dem Vorjahresniveau liege. «Es gibt eine Erholung, aber die ist schwach. Am Umsatz hat sich fast nichts geändert», erklärte der Miteigentümer des Unternehmens, Konstantin Babkin. Das Problem sei, dass die Landwirte derzeit nicht in Landtechnik investierten.

Rostselmash hatte im Juni mit einem Zwangsurlaub für alle Mitarbeitenden auf die anhaltende Absatzflaute reagiert. Dem Konzern sind in den vergangenen vier Jahren wichtige Märkte weggebrochen, was vor allem eine Folge der westlichen Sanktionen gegen Russland ist.

Keine zusätzliche Unterstützung

Offen bleibt, inwieweit die Kriegswirtschaft mittlerweile auch den Landtechnikherstellern Ressourcen entzieht. Wenig überraschend ist allerdings, dass die Politiker im Kreml die Situation am heimischen Landtechnikmarkt nicht als übermässig dramatisch einstufen.

Zwar hat das Moskauer Landwirtschaftsministerium erst kürzlich den Zuschuss für die Vergabe von Vorzugskrediten beim Kauf von Landmaschinen von 50 % auf 70 % des Leitzinses der Zentralbank erhöht. Nun aber heisst es, «unter Berücksichtigung der Stabilisierung der Nachfrage nach Landmaschinen besteht keine Notwendigkeit, zusätzliche Massnahmen zur Unterstützung der Produktion und des Verkaufs russischer Landmaschinen zu ergreifen».

Die bisherigen Unterstützungs­massnahmen funktionierten erfolgreich und wirkten sich bereits positiv aus, so die einhellige Meinung bei einer Sitzung des Unterausschusses zur Verbesserung der Stabilität des Finanzsektors unter Vorsitz des stellvertretenden Ministerpräsidenten Alexander Nowak. Er wies das Agrarressort und weitere Ministerien an, die Situation im Landmaschinensektor weiterhin zu beobachten und rechtzeitig Lösungen anzubieten.

Diskussion in der Staatsduma

Die angespannte Lage am Landtechnikmarkt beschäftigt derweil auch die Staatsduma. Diese veranstaltete nach Angaben der Moscow Times Mitte Juli einen Runden Tisch zu der Thematik. «Wir werden Sie bitten, dringend Massnahmen zu ergreifen, um unsere Hersteller von Landmaschinen zu unterstützen und den Absatz anzukurbeln», appellierte die stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Agrarfragen, Julia Ogloblina, an die Regierung.

Tatsache sei, dass die Landwirte ihre Landtechnik dringend auf den neuesten Stand bringen müssten. Neue Maschinen und Geräte seien ausreichend vorhanden, aber die finanzielle Situation der Landwirte erlaube es nicht, sie zu kaufen.

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