In Schweden zeichnet sich nach der sehr schlechten Ernte 2023 in diesem Jahr ein durchschnittliches Getreideaufkommen ab. Die schwedische Genossenschaft Lantmännen, an der mehr als 18’000 Landwirte beteiligt sind, sagt eine Druschmenge von 5,4 Mio. Tonnen Getreide voraus.
Eine verspätete Frühjahrsaussaat und ein trockener Frühsommer in weiten Teilen des Landes haben laut Lantmännen die Ernteaussichten vor allem für das Sommergetreide beeinträchtigt.
2023 war schlechte Ernte
Mit ihrer Prognose liegt die Genossenschaft unter der Erwartung des Handels. Der EU-Dachverband der Getreidehändler (COCERAL) ging in seiner Juni-Schätzung von 5,6 Mio. Tonnen für Schweden aus. Im Einzelnen wurde dabei von COCERAL mit 3,2 Mio. Tonnen Weizen, gut 1,3 Mio. Tonnen Gerste und 730’000 Tonnen Hafer gerechnet.
Im vergangenen Jahr waren schwedenweit lediglich insgesamt 4,3 Mio. Tonnen Getreide gedroschen worden. Eine frühsommerlicher Dürre und spätsommerliche Regenfälle waren die Gründe. Landwirte hatten berichtet, dass das Dreschen aufgrund starker Niederschläge nicht rechtzeitig oder gar nicht möglich gewesen sei. Der Anteil der nicht abgeernteten Getreidefelder belief sich der amtlichen Schätzung zufolge auf 2,3% und war damit so hoch wie seit 2012 nicht mehr gewesen.
Importe vonnöten
Lantmännen wies jetzt darauf hin, dass Schweden wegen der schlechten Ernte im Wirtschaftsjahr 2023/24 Getreide habe importieren müssen, um seinen Bedarf zu decken. Normalerweise werde Getreide exportiert. Die magere Ernte in Verbindung mit hohen Preisen für Betriebsmittel, Energie und den gestiegenen Zinskosten sei für viele schwedische Landwirte eine Herausforderung gewesen.
Die Gewinnspannen der Betriebe seien gering, und eine gute Ernte in diesem Jahr sei für die schwedische Landwirtschaft, aber auch für die heimische Lebensmittelproduktion und die Ernährungssicherheit Schwedens von entscheidender Bedeutung, betonte die Genossenschaft.
Lantmännen mahnte in Richtung Politik, dass Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität der Landwirtschaft gestärkt werden müssten. Um dem Klimawandel zu trotzen und die Lebensmittelversorgung zu sichern, sei ein großer Investitionsbedarf erforderlich.