Die Rinderhaltung befindet sich in Schweden tendenziell auf dem Rückzug. In der Milchviehhaltung gab es in den vergangenen 20 Jahren einen massiven Strukturwandel.
Nach Erhebungen der Landwirtschaftsbehörde Jordbruksverket standen Mitte 2020 landesweit noch 1,45 Millionen Rinder in den Ställen. Das waren zwar nur 1,5 % weniger als im Vorjahr, aber innerhalb von 20 Jahren ist der Bestand um fast 16% geschrumpft.
Noch deutlich einschneidender verlief die langfristige Entwicklung in der schwedischen Milchviehhaltung. Jordbruksverket gibt die Zahl der Milchkühe für Mitte 2020 mit 303’400 Stück an, was binnen Jahresfrist einem Rückgang von lediglich 0,8 Prozentpunkten entsprach. Seit dem Jahr 2000 ist der Milchkuhbestand aber um fast 30 % eingebrochen.
Damit einher ging ein tiefgreifender Strukturwandel in der Milcherzeugung des skandinavischen Landes. Laut den amtlichen Erhebungen gab es zur Jahrtausendwende landesweit 12’700 Agrarunternehmen mit Milchproduktion. Bis zum vergangenen Jahr hat sich diese Zahl auf rund 3’000 Betriebe verringert.
Allein in den vier Jahren davor hatte rund ein Fünftel aller Milchbauern die Produktion aufgegeben. In dieser Zeitspanne stieg die durchschnittliche Bestandsgrösse der schwedischen Betriebe mit Milchkühen von 85 auf 98 Tiere.
Ging die Milchproduktion im selben Mass zurück, wie die Anzahl Tiere, oder wurde sie durch höhere Milchleistung kompensiert?