Um den heimischen Agrarsektor zu stabilisieren und die Ernährungssicherheit im Land zu gewährleisten, will die schwedische Regierung ihre Krisenhilfe für die Landwirtschaft deutlich ausweiten.
Nach einem in Schweden im Februar aufgrund der damals schon prekären Lage der Bauern beschlossenen ersten Hilfspaket im Umfang von umgerechnet knapp 100 Mio. Euro (103 Mio. CHF) wurde vergangene Woche ein weiteres Bündel an Unterstützungsmassnahmen in doppelter Höhe vorgestellt. Dieses muss allerdings noch vom Parlament bestätigt werden.
Davon sollen 154 Mio. Euro (160 Mio. CHF) in die Tierhaltung gehen, um Liquiditätsengpässe und Betriebsaufgaben zu verhindern. Weitere 39 Mio. Euro (40.5 Mio. CHF) an schon eingenommener Mineralölsteuer sollen darüber hinaus an die Bauern zurückerstattet werden. Zuvor hatte die Regierung bereits eine Steuerermässigung für Agrardiesel im Umfang von knapp 80 Mio. Euro (83 Mio. CHF) auf den Weg gebracht.
Der schwedische Bauernverband (LRF) begrüsste den eingebrachten Vorschlag. Laut Verbandspräsident Palle Borgström sind dem schwedischen Agrarsektor durch die Explosion der Energie- und Betriebsmittelpreise zusätzliche Kosten von jährlich fast 900 Mio. Euro (935 Mio. CHF) entstanden. Die Situation der Landwirte und Landwirtinnen und insbesondere der Tierhalterinnen und Tierhalter sei daher extrem angespannt. Umso wichtiger sei es, dass die geplanten Gelder nun schnell auf den Höfen ankämen, betonte Borgström.