Der Stähler-Tag lockte viele Besucher nach Waltenschwil AG. Im Zentrum standen der Mais- und der Kartoffelanbau. Mit Bildergalerie
Im Kartoffelanbau geht der Trend zum «All in one»-Verfahren. Lohnunternehmer Rafael Müller aus Wohlen AG ist von seiner Grimme, bzw. dem «All in one»-Verfahren überzeugt: «Für meine Wahl entscheidend war die gute Arbeitsqualität, welche ich damit erziele.» Bei diesem Verfahren erfolgt die Unkrautbekämpfung als Vorauflaufbehandlung. Im Nachauflauf wird nur noch eine allfällige Bekämpfung gegen Hirse und andere Gräser oder allenfalls eine Korrekturbehandlung vorgenommen.
Komfort für Anwender
Die Firmen bieten im Pflanzenschutz immer mehr Paketlösungen an. Das heisst, sie mischen unterschiedliche Herbizidwirkstoffe zu einer Kombination. Diese Gesamtlösungen sind auf typische Unkrautgesellschaften sowie Schädlinge ausgerichtet und für den Anwender einfach zu handhaben. Doch Hans Drobny, Beratungsleiter der Firma DuPont, relativiert: «Ein Anwender sollte auch den Wirkungsmechanismus der eingesetzten Mittel kennen.»
Die aktuellen Maisherbizide basieren heute überwiegend auf der Basis von Sulfonylharnstoff. «Das wird auch in den nächsten zehn Jahren so bleiben», ist Drobny überzeugt, denn gleichwertige Alternativen sind noch keine in Sicht. Zur Vermeidung von Unkrautresistenzen empfiehlt er, die Wirkstoffgruppen periodisch zu wechseln und eine Fruchtfolge einzuhalten. Die Mittel sollen nicht in Unterdosierung appliziert werden.
Probleme bei Nässe
Einen weiteren Schwerpunkt der Tagung bildete das Thema Streifenfrässaat. Das Verfahren verbessert die Bodenstruktur, vermindert die Nitratauswaschung, schützt den Boden vor Auswaschung und hinterlässt der Folgekultur ein besseres Saatbeet. Streifenfrässaat ist nicht teurer und die Erträge sind gegenüber dem traditionellen Verfahren mindestens ebenbürtig. Trotzdem hat das Verfahren den grossen Durchbruch noch nicht geschafft. Für Thomas Anken von Agroscope Tänikon liegen die Gründe in den zeitlich beschränkten Anwendungsmöglichkeiten. So kann diese Technik in nassen Frühjahren nur bedingt eingesetzt werden.
Diese Schwierigkeit umgeht das Strip-Till-Verfahren. Mit der gleichnamigen Maschine können die künftigen Saatstreifen bereits ab Oktober ohne Zeitdruck und bei guten Witterungsbedingungen angelegt werden. Die Bearbeitung unter optimalen Bedingungen wirkt sich vor allem bei Zuckerrüben sehr positiv aus. «Das Strip-Till-Verfahren bearbeitet den Boden weniger intensiv und führt damit auch zu einer höheren Flächenleistung», nennt Thomas Anken einen weiteren Vorteil dieser Technik. Sie setzt jedoch voraus, dass im Spätherbst und Winter ein Roundup-Herbizid eingesetzt wird, das auch bei tiefen Temperaturen und bei breitblättrigen Pflanzen über die Wurzeln sicher wirkt.
Reifen- und Bodendruck
Die Vermeidung von Bodendruck ist ein immerwährendes Thema. Maschinen, welche in einem Arbeitsgang den Boden bearbeiten, säen, düngen und Herbizide spritzen, reduzieren die notwendigen Arbeitsgänge, verlangen jedoch entsprechende Zugkraftleistungen. Letzteres hat seinen Preis, bzw. sein Gewicht. Mit speziellen Reifen und einem Reifendruckabsenker kann der Bodendruck bei Traktoren reduziert werden. «Reifendruckabsenker lohnen sich und bringen den erwünschten Mehrwert», so Anken.