Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB) fordert zur Abfederung der Coronakrise eine Politik der Regionalisierung statt Globalisierung. Es brauche ein Umdenken in der Wirtschaftspolitik.
Die Folgen der Krise würden in den Berggebieten besonders spürbar, teilte die SAB am Dienstag mit. Dagegen helfe eine starke Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe. Die Schwerpunkte des Massnahmenpaketes müssen aus Sicht der SAB auf den Bereichen Tourismus und Regionalpolitik, digitale Infrastrukturen und digitale Kompetenzen, Gesundheitswesen, Land- und Forstwirtschaft, Verkehrswesen sowie Sicherheit liegen.
Gerade der Tourismus ist eine Säule der Wirtschaft in den Bergen. Diesem gehen aber bis Ende Jahr 6,4 Milliarden Franken verloren, zitiert die SAB eine Studie. Erst 2022 ist demnach eine Erholung absehbar. Doch auch viele andere Branchen und Betriebe sind hart betroffen ist. Die Coronavirus-Pandemie Corona zeigt für die SAB, dass die globalisierte Wirtschaft zu anfällig für Krisen ist. Die Stärkung von regionalen Wirtschaftskreisläufen und die Reduktion der Krisenanfälligkeit müssten darum oberste Priorität erhalten.
Sonderkampagne und neue Angebote
Im Forstbereich soll das Bauen mit einheimischem Holz weiter gefördert werden. Auch moderne Bewässerungssysteme sollen vor dem Hintergrund des Klimawandels und der Krisenanfälligkeit der Landwirtschaft viel stärker gefördert werden. «Wie wichtig dies ist, zeigt die derzeitige Trockenheit in weiten Teilen der Schweiz», schreibt die SAB.
Für den Tourismus fordert die SAB unter anderem eine Sonderkampagne und neue Angebote. Dazu soll der Fonds für Regionalentwicklung um 100 Millionen Franken aufgestockt werden, um à fonds perdu Projekte zu unterstützen. Zudem brauche die Regionalpolitik einen Paradigmenwechsel zur Ankurbelung der Wirtschaft innerhalb der Regionen.
Die Wichtigkeit robuster digitaler Infrastrukturen zeigte sich in der Coronakrise deutlich, schrieb die SAB. Die Glasfaser- und 5G-Netze müssten darum rasch ausgebaut werden.
Von den Kantonen verlangt die SAB, bei der Spitalplanung über die Bücher zu gehen. In einer Gesamtschau mit Militär und Zivilschutz müsse eine Bettenplanung auch für Krisenlagen resultieren.


