Freunde der rollenden Gastronomie können sich freuen: Bis 2013 modernisiert die SBB ihre 18 einstöckigen Speisewagen für 6,5 Millionen Franken. Kulinarisch setzt die SBB-Gastronomietochter Elvetino vermehrt auf «Swissness».
Auffälligstes Merkmal der modernisierten Speisewagen des Typs WRm IV ist der Aussenanstrich: das Rostrot ist einem leuchtenden Rot gewichen, das durch ein durchgehendes weisses Band durchbrochen wird. Das Interieur ist in der Grundstruktur erhalten geblieben, es erhielt aber eine neue Farbgebung, Fenster, Teppiche und Stuhlüberzüge. Erneuert und funktionaler gestaltet wurde auch die Küche. Die Sitzzahl blieb mit 56 Plätzen unverändert.
Gastronomie - Visitenkarte für SBB
Die Bahngastronomie sei eine wichtige Visitenkarte für die SBB. Trend sei zwar, die Fahrgäste so schnell als möglich von A nach B zu bringen. Essen und Trinken im Zug wirke dagegen entschleunigend. «Die Fahrgäste sollen ihre Zeit unterwegs in einem schönen Ambiente geniessen und nutzen können», erklärte Jeannine Pilloud, Leiterin Personenverkehr. Dabei spiele die Bahngastronomie eine wichtige Rolle.
Mehr einheimische Produkte
Neue Wege beschreitet die SBB-Tochter Elvetino beim kulinarischen Angebot, wie deren Chef Yvo Locher erklärte. Serviert werden Leckereien, die regional und saisonal abgestimmt sind. Zudem gibt es mehr vegetarische Gerichte und es wird mehr auf Fairtrade geachtet.
Neu wird die Speisekarte monatlich gewechselt. Voll auf «Swissness» setzt Elvetino bei den Weinen: Serviert werden rote und weisse Tropfen aus dem Wallis, aus der Waadt, dem Tessin und der Region Genf. Auch bei den Käsen setzt Elvetino ausschliesslich auf Schweizer Produktion.
Rezepte von TV-Koch
Die Rezepte stammen von Fernsehkoch Andreas C. «Studi» Studer, der Anfang Jahr den Westschweizer Starkoch Philippe Rochat abgelöst hat. Studer habe mit den neuen Menus «den Nerv getroffen», sagte Locher. Der Fernsehkoch wisse, was Schweizern schmecke. Dessen Engagement bei Elventino ist vorerst auf ein Jahr beschränkt.
Insgesamt betreibt die SBB-Tochter 95 Speisewagen in der Schweiz und erzielt damit einen jährlichen Umsatz von 20 Millionen Franken. Im Gegensatz zu den Minibars, die einen grossen logistischen Aufwand erfordern, seien die Speisewagen selbsttragend, sagte Loch. Elvetino beschäftigt 950 Personen.