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SBR-Überträger fliegt auf Kartoffeln

Die Schilf-Glasflügelzikade sorgt derzeit in Süddeutschland für grosse Ernteausfälle von bis zu 50 Prozent. Der Schädling breitet sich immer weiter aus: Trat er bislang nur bei Zuckerrüben auf, wo er die Vergilbungskrankheit SBR auslöst, befällt er laut SRF immer häufiger Kartoffeln.

«Besonders schlimm ist es in Regionen, wo Kartoffeln und Zuckerrüben nacheinander in einer Fruchtfolge angebaut werden», sagte Jürgen Gross, Leiter des Instituts für Pflanzenschutz in Obst- und Weinbau des Julius-Kühn-Instituts (JKI) zum «Spiegel.  Sind Kartoffelpflanzen befallen, droht den Bauern ein Ernteausfall von über 50 Prozent, manchmal gar ein Totalverlust. Das Problem habe sich massiv verschärft.

Auch in der Schweiz sorgt er für Ernteverluste. Seit zwei Jahren gibt es laut der Hafl vermehrt Qualitätsprobleme bei Kartoffeln, vor allem bei Verarbeitungskartoffeln für Chips oder für Pommes frites. Die Zikade kann nur Schäden anrichten, wenn sie das Bakterium «Arsenophonus» oder «Phytoplasma solani» in sich trägt. Es führt bei Rüben zur Vergilbung, bei Kartoffeln kann es zu Welkerscheinungen führen oder zu Luftknollen über dem Boden.

In der Schweiz rechnet man laut der Hafl bei Kartoffeln mit Ertragseinbussen von bis zu 30 Prozent. Das Problem ist vor allem die Backqualität, die bei den Verarbeitungskartoffeln nicht mehr erreicht werden kann. Vor einigen Jahren gab es ein Projekt, in dem untersucht wurde, wie die Zikaden mittels Fruchtfolge eingedämmt werden können. Die Zikaden legen ihre Eier auf Rüben ab. Die geschlüpften Nymphen ernähren sich an den Rüben und später an der Folgekultur, meist Winterweizen.

Braucht andere Lösungsansätze

Die Zikaden könnten demnach mit einer Winterbrache nach Rüben oder Kartoffeln reduziert werden. Doch auf den gesamten Zuckerrüben- und Kartoffelflächen auf Winterweizen zu verzichten, ist schwierig. Es braucht  laut der Hafl andere Lösungsansätze. Und auch die klimatischen Bedingungen spielen eine Rolle. Tiefe Temperaturen und regnerisches Wetter hemmen die Aktivität der Zikade.

Die deutsch Zuckerrübenzeitung hat über den Lebenszyklus der Zikaden folgendes geschrieben : Die ersten Individuen tauchen ab Mitte Mai in den Zuckerrübenbeständen auf und lassen sich – abhängig von der Witterung – bis in den Frühherbst hinein dort an den Pflanzen saugend feststellen. «Eine infizierte Zikade überträgt so die Bakterien auf die Rübenpflanze», heisst es im Bericht. Wenn nun eine nicht infizierte Zikade an der kontaminierten Pflanze saugt, nimmt sie das Bakterium auf und überträgt es auf weitere Pflanzen. 

Das Syndrome Basses Richesses (SBR) ist eine Bakteriose der Zuckerrübe, die zu einer Reduktion der Zuckergehalte um 2 bis 7 Prozent (Absolutwerte) führen kann. Der lange Flugzeitraum der Schilf-Glasflügelzikade (Mai bis September) erschwert eine klassische chemische Bekämpfung mit Insektiziden. Neue Verfahren sollen daher hauptsächlich auf die im Boden lebenden Nymphen (Zikadenlarven), eine Abschreckung der adulten Zikaden, die Bekämpfung der mikrobiellen Erreger oder die Stärkung der Rübenpflanzen abzielen.

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