Neue SBR-tolerante Zuckerrübensorten hat ein Forschungsteam im Rahmen des vom rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministerium geförderten Projekts «Nachhaltiges Insekten- und Krankheitsmanagement im Zuckerrübenanbau der Zukunft - NIKIZ» entwickelt.
Wie das Agrarressort berichtete, handelt es sich bei der Rübenkrankheit «Syndrom Basses Richesses - SBR» um eine bakterielle Infektion, die mit niedrigen Zuckergehalten und verminderten Erträgen einhergeht. Sichtbare Symptome der Erkrankung sind gelbe Blätter und verstopfte Leitungsbahnen. Bundesweit sollen in diesem Jahr schätzungsweise mehrere zehntausend Hektar befallen gewesen sein.
Nach Angaben des Ministeriums konnte in den ersten NIKIZ-Versuchen im Jahr 2020 eine Sorte eindeutig mit höherem Ertrag unter Befall identifiziert werden. Dies werteten die NIKIZ-Forscher als ersten Hinweis auf eine Toleranz der neuen Zuckerrübenzüchtung. Diese Neuzüchtung sei als Sorte «Fitis» für das Jahr 2021 zugelassen worden, habe aber nur mit geringen Mengen für Versuche zur Verfügung gestanden.
Im NIKIZ-Projekt wurden daraufhin laut dem Ministerium in diesem Jahr an neun Standorten Versuche mit weiteren Sorten angelegt, von denen jetzt mit Unterstützung der Arbeitsgemeinschaften für Versuchswesen Südwest und Franken sieben Standorte ausgewertet werden konnten.
Für den Zuckerrübenanbau 2022 stünden dadurch mehrere empfohlene Sorten zur Verfügung. Landwirtschaftsministerin Daniela Schmitt zeigte sich erfreut über den erfolgreichen Verlauf des Projekts. Nach ihrer Einschätzung könnte mit den neuen Sorten ein wichtiger erster Baustein zur Sicherung des grössten Südzucker-Werks geliefert werden. Denn nur wenn der Rübenanbau sich noch lohne, blieben die Arbeitsplätze im rheinland-pfälzischen Offstein sicher, so Schmitt.