Der Schweizer Bauernverband (SBV) will einen Gegenentwurf zu seiner Initiative für Ernährungssicherheit zwar prüfen. Für den SBV steht aber gemäss einer Mitteilung nach wie vor ganz klar die eigene Initiative im Vordergrund. Diese geniesse breite Unterstützung, heisst es.
Die Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Ständerats (WAK-S) wollte an ihrer Sitzung noch keinen Entscheid zur Volksinitiative für Ernährungssicherheit des SBV und des Vereins für eine produzierende Landwirtschaft (VPL) fällen. Die Kommission will stattdessen die Verwaltung beauftragen, Varianten für einen Gegenvorschlag auszuarbeiten. "Mit ihrem Entscheid anerkennt die WAK-S - wie 2014 schon der Bundesrat, der ebenfalls einen Gegenvorschlag ausarbeitete - die Notwendigkeit, die Ernährungssicherheit in der Verfassung zu verankern", schreibt der SBV in einer Mitteilung dazu. Der Bundesrat verzichtete jedoch seinerseits nach Kritik in der Vernehmlassung jedoch darauf, diesen dem Parlament zu unterbreiten. Der Nationalrat stimmte als Erstrat der Initiative für Ernährungssicherheit am 9. März 2016 zu und empfiehlt sie zur Annahme.
Die Initianten nehmen den Entscheid der WAK-S zur Kenntnis und werden den Inhalt des Gegenvorschlags mit Interesse prüfen. "Nachdem die Initiative für Ernährungssicherheit in Rekordzeit und mit grosser Unterstützung zustande kam und wichtige Persönlichkeiten aus verschiedensten Bereichen bereits ihre Unterstützung für die Vorlage zugesagt haben, wollen der SBV und das Initiativkomitee in erster Linie jedoch ihre eigene Vorlage vor das Stimmvolk bringen", heisst es in der Mitteilung des SBV weiter.
Fakt sei: "Die Anzahl Menschen wächst weltweit und in der Schweiz bei gleichzeitig begrenzten und zum Teil bereits knappen Ressourcen wie Boden und Wasser. Damit auch die nächste Generation genügend gesundes Essen zur Verfügung hat, müssen die Weichen bereits heute richtig gestellt werden." Die Landwirtschaft verliere jedes Jahr grosse Flächen an fruchtbarem Boden, ihr Anteil an der Wertschöpfung nehme kontinuierlich ab, während die Produktionskosten hoch bliebenund die Einkommen im Verhältnis zu vergleichbaren Branchen deutlich tiefer seien.