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Schaden bis zum Totalausfall

Das BLW hat Insektizide gegen die Kirschessigfliege bewilligt, deren Wirksamkeit nur teilweise belegt ist. Dieser «Notnagel» soll helfen, die Schweizer Obst- und Weinbauern vor drohenden Millionenschäden zu bewahren.

 

 

Das BLW hat Insektizide gegen die Kirschessigfliege bewilligt, deren Wirksamkeit nur teilweise belegt ist. Dieser «Notnagel» soll helfen, die Schweizer Obst- und Weinbauern vor drohenden Millionenschäden zu bewahren.

Ende April hat das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) in einer Allgemeinverfügung einige Insektizide ausnahmsweise auch zur Bekämpfung der Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) bewilligt, befristet bis Ende Oktober.

Dies, obschon kaum Daten zur Wirksamkeit dieser Mittel verfügbar sind und ihre Wirksamkeit entsprechend nicht garantiert werden kann. Dieser Schritt zeigt, wie gross der Respekt der Schweizer Beeren-, Obst- und Weinbauern vor dem Schädling ist.

Im Mittel 20 Prozent Ernteeinbussen

Zu recht: Die Kirschessigfliege verursachte in Spanien, Frankreich und Italien in den letzten Jahren gravierende Schäden. Im Mittel ist mit 20 Prozent Ernteeinbussen zu rechnen, es kann aber auch zu Totalausfällen kommen. 2011 waren in einer Heidelbeerplantage im Tessin 70 bis 80 Prozent der Früchte befallen.

«Die letztjährigen Einbussen der Produzenten können wir nicht abschätzen», erklärt Catherine Baroffio von Agroscope Changins-Wädenswil (ACW). Sie gehört einer Arbeitsgruppe zur Überwachung und Bekämpfung des Schädlings an, «viele Obstbauern melden sich erst jetzt. Sie verzeichneten im Herbst zwar Ernteeinbussen, kommen aber erst jetzt darauf, dass die Kirschessigfliege dafür verantwortlich sein könnte.»

Auch ACW habe noch keine Erfahrungen mit Drosophila suzukii sammeln können, meint Baroffio: «Wir stehen einem neuen, unbekannten Schädling gegenüber.» 

Europäische Zusammenarbeit

In Europa wurde dieser von der Pflanzenschutzorganisation EPPO auf eine Warnliste gesetzt. Er ist damit meldepflichtig. Auch ACW arbeitet eng mit den Stellen der umliegenden Länder zusammen. Man geht aber auch eigene Wege, um der Gefahr Herr zu werden. So hat ACW 2010 eine Risikoanalyse durchgeführt und ein Monitoring mittels Fallen gestartet.

Im Sommer 2011 wurde die Kirschessigfliege im Tessin damit erstmals   nachgewiesen, bis zum Herbst breitete sie sich vom Genfer- bis zum Bodensee übers ganze Mittelland aus. Wie und wo sie 2012 auftreten wird, ist auch wetterabhängig. Man arbeite aber mit Hochdruck an Bekämpfungsstrategien, betont Baroffio.

Neue Bekämpfungsstrategien im Feldtest

Eine davon könnte das «Masstrapping» sein, der Massenfang mit speziellen Fallen und Lockstoffen. Diese wurden von ACW gemeinsam mit zwei Grossproduzenten entwickelt und mittlerweile im Labor getestet. Nun stehen erste Versuche im Feld an. Die per Verfügung provisorisch zugelassenen Insektizide sollen laut Baroffio nur im Notfall zum Einsatz kommen.

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