Wissenschaftler des Wasserforschungsinstituts Eawag haben herausgefunden, dass viel mehr Pflanzenschutzmittel über Schächte und andere künstliche Entwässerungssysteme direkt in Bäche fliessen als bisher angenommen. Das Team untersuchte zwanzig Einzugsgebiete im Mittelland und Jura.
Viele Strassenschächte in der Schweiz sind nicht an eine Kläranlage angeschlossen sondern führen direkt in ein Gewässer. Über solche von Fachleuten genannten hydraulischen Kurzschlüsse gelangen achtlos weggeschüttete Flüssigkeiten, Gülle oder Pestizide in die Umwelt.
Regen erhöht Belastung
Die Eawag-Forschenden suchten nun mit Drohnenaufnahmen, Plänen und Begehungen im Mittelland und Jura nach solchen Kurzschlüssen. Demnach gelangt Wasser von den untersuchten, mit Gewässer verbundenen Ackerflächen im Mittel zu 55 Prozent ungereinigt in die Bäche, wie die Forschenden in der Fachzeitschrift «Aqua & Gas» berichten.
Der Bodenhydrologe Christian Stamm schliesst gemäss einer Mitteilung der Eawag daraus, dass die Bäche so erheblich mit Pflanzenschutzmitteln belastet werden. Dies umso mehr als bei Regen viel mehr Pflanzenschutzmittel von Strassen und Wegen geschwemmt werden dürften als bislang angenommen.
So zeigten Wasserproben aus näher untersuchten Einlaufschächten, dass die Pestizidkonzentrationen stark anstiegen, wenn es regnete. Das Wasser aus den Schächten müsse bis um das 50-Fache verdünnt werden, um Wasserorganismen nicht zu gefährden.
Das Team empfiehlt, die hydraulischen Kurzschlüsse künftig bei Massnahmen zur Reduktion der Pestizideinträge in Gewässer besser zu berücksichtigen.
Massnahmen zur Risikoreduktion abgeleitet
Die Studie wurde im Zusammenhang mit dem Nationalen Aktionsplan Pflanzenschutzmittel durchgeführt. Die Forschenden empfehlen nun, die hydraulischen Kurzschlüsse bei Massnahmen zur Reduktion der Pestizideinträge in Gewässer besser zu berücksichtigen.
Vor allem sollten bei der Zulassung und Auflagen gegen die Abschwemmung von Mitteln statt nur die Ackerflächen entlang der Gewässer neu ganze Einzugsgebiete betrachtet werden. Und für eine Risikoreduktion müsse auch geprüft werden, wie Kurzschlüsse unterbunden oder beispielsweise mit Abstandsauflagen entschärft werden könnten.
Ich verstehe wohl zu wenig...
Beiträge nach Berner Pflanzenschutzprojekt finde ich gut, wenn sie so hoch sind, um Wettbewerbsfähigkeit zu ermöglichen.