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Schäferstündchen sollen Wale retten

Es sieht nicht gut aus für den Kalifornischen Schweinswal. Weniger als 60 Exemplare des kleinen Meeressäugers tummeln sich noch im Golf von Kalifornien im Nordwesten von Mexiko.

 

 

Es sieht nicht gut aus für den Kalifornischen Schweinswal. Weniger als 60 Exemplare des kleinen Meeressäugers tummeln sich noch im Golf von Kalifornien im Nordwesten von Mexiko.

«Das sind schlechte Zeiten für die Vaquita», sagt der mexikanische Direktor der Umweltschutzorganisation Greenpeace, Gustavo Ampugnani. «Sie steht kurz vor dem Aussterben.» Anfang Februar hatte die Organisation WWF gemeldet, dass der Bestand der Vaquitas (Kälbchen der Meere; Phocoena sinus) innerhalb eines Jahres um die Hälfte eingebrochen ist - auf nur noch 30 erwachsene Tiere.

Gehört zu den kleinsten Walen


Der Kalifornische Schweinswal gehört zu den kleinsten Walen der Welt. Die Tiere werden nur rund 1,50 Meter lang und wiegen etwa 40 Kilogramm. Immer wieder verfangen sich die Schweinswale in Treibnetzen von Fischern und verenden dort. Zwar wurde der kommerzielle Fischfang mit Treibnetzen in der Region für zwei Jahre untersagt, aber auch das hat nichts geholfen. In den vergangenen fünf Jahren ist die Population um 90 Prozent zurückgegangen.

Mit einem Notfallplan soll der Kalifornische Schweinswal nun gerettet werden. Das mexikanische Umweltministerium will einige Tiere einfangen und sie vorübergehend in eine Schutzzone umsiedeln. Dort sollen sich die Wale in Ruhe vermehren.

Notfallplan mit Risiken

Die Idee stammt vom Internationalen Komitee zur Rettung der Vaquita (Cirva). Die mexikanische Regierung hat drei Millionen US-Dollar für das Projekt bereit gestellt. «Eine unglaubliche, endemische Spezies verschwindet vor unseren Augen», sagte Umweltminister Rafael Pacchiano Alamán. «Die Rettung der Vaquita hat für uns Priorität. Wir vertrauen darauf, dass es noch Hoffnung gibt.»

Der Plan ist ambitioniert und mit vielen Risiken behaftet. Selbst die beteiligten Umweltschutzexperten und Tierärzte räumen ein, dass die Aktion scheitern könnte. «Bezüglich Suche, Fang und Pflege der Vaquitas in der Schutzzone gibt es Unsicherheiten», heisst es in einer Mitteilung des Umweltschutzministeriums. Der Schweinswal sei schwer zu orten und weiche Motorbooten aus. Niemand könne vorhersagen, wie er reagiert.

Kondor-Rettung als Vorbild

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace steht dem Plan kritisch gegenüber. Wie die meisten anderen Meeressäuger fühlten sich auch Schweinswale in Gefangenschaft nicht wohl, teilte Greenpeace mit. Der Fang könne zudem grossen Stress für die Tiere bedeuten.

«Die Chancen stehen gegen uns, aber wir müssen handeln», sagt der Präsident der US-Stiftung für Meeressäuger, Sam Ridgway. Als Vorbild dient die Rettung des Kalifornischen Kondors in den 1980er Jahren. Die Vögel wurden eingefangen, in einem Schutzprogramm nachgezüchtet und später wieder ausgewildert.

«Im Gegensatz zu den Kondoren hoffen wir, dass der Grossteil der Vaquitas in freier Wildbahn bleiben kann. Schon einige wenige einzufangen, wird sehr schwierig», sagt Cirva-Chef Lorenzo Rojas-Bracho. «Es handelt sich um einen verwegenen Rettungsplan.» Im kommenden Herbst sollen die ersten Vaquitas eingefangen und in die Schutzzonen gebracht werden. Dann ist das Meer im Golf von Kalifornien am ruhigsten.

Grundlegendes Prolem lösen

Gleichzeitig wollen die mexikanischen Behörden weiter gegen die illegale Fischerei vorgehen. Die Marine überwacht die Einhaltung des Fischereiverbots mit Drohnen und Schnellbooten. Auch die lokalen Fischer beteiligen sich an den Patrouillen und werden dafür entlohnt. Allerdings gehen noch immer Fischer in der Region mit Treibnetzen auf die Jagd nach Totoabas. Die Schwimmblasen dieser Fische werden in Hong Kong und auf dem chinesischen Schwarzmarkt zu hohen Preisen gehandelt. Das darin enthaltene Kollagen wird in bestimmten Suppen verwendet.

«Drastische Massnahmen helfen wenig, wenn das grundlegende Problem nicht gelöst wird», sagt Greenpeace-Chef Ampugnani. «Um die Vaquita in ihrem natürlichen Lebensraum zu schützen, muss der Totoaba-Fang gestoppt werden. Wir brauchen wirtschaftliche Hilfen für die Region, die Anwohner sollten in den Schutz einbezogen werden, und wir müssen Fischerei-Techniken entwickeln, die andere Spezies nicht gefährden.»

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