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Schafexporte werden verboten

Die Regierung in Australien macht ein Wahlversprechen wahr. Die Ausfuhr von Schafen per Schiff wird ab Mai 2028 verboten. 

Australiens Labor-Regierung hält an ihrem Wahlsprechen fest und wird aus Tierschutzgründen den Lebendexport von Schafen auf dem Seeweg beenden. Landwirtschaftsminister Murray Watt nannte bei einer Rede in Perth den 1. Mai 2028 als endgültiges Ausstiegsdatum. Die gesetzliche Grundlage dazu soll noch in dieser Legislaturperiode vom Parlament verabschiedet werden.

Im Übergangszeitraum will die Regierung umgerechnet rund 65 Mio. Franken (66 Mio. Euro) an Unterstützung für die Branche zur Verfügung stellen, etwa für die Umstrukturierung von Lieferketten und Vermarktungsalternativen im hauptsächlich betroffenen Bundesstaat Westaustralien.

«Wir geben den Schafproduzenten und der Lieferkette Sicherheit, indem wir das Datum gesetzlich festlegen und Geld auf den Tisch legen, um einen geordneten und gut geplanten Übergang weg vom Lebendtierhandel zu ermöglichen», erklärte Watt.

Tierschutz und Wertschöpfung erhöhen

Der Plan der Regierung ist, dass vor allem in Westaustralien als Hochburg der Lebendschafexporte die heimische Fleischerzeugung ausgebaut wird, was mehr Wertschöpfung und Arbeitsplätze schaffen soll. Sie argumentiert dabei auch mit den rückläufigen Erlösen aus dem Lebendexport per Schiff, der von 2002/03 bis 2022/23 um 81% auf 46 Mio. Franken (47 Mio. Euro) gesunken ist.

Der Wert der australischen Lamm- und Hammelfleischexporte ist hingegen stark gestiegen und lag 2022/23 bei fast 2,77 Mrd. Franken (2,8 Mrd. Euro). Die Regierung verbiete die Schafausfuhr, um das Wohlergehen der australischen Schafe zu schützen, betonte Watt. Die Gesellschaft erwarte, dass Australien über die weltweit besten Tierschutzpraktiken verfüge.

Als «historischen Tag für den Tierschutz in Australien», lobte denn auch die Tierschutzorganisation RSCPA das angekündigte Exportverbot. Damit werde der unnötigen Grausamkeit für Millionen von Schafen ein Ende gesetzt. Andere Länder hätten den Übergang bereits erfolgreich gemeistert und es gebe keinen Grund, warum Australien das nicht auch gelingen sollte.

«Schnellzug in die Katastrophe»

Der nationale Bauernverband (NFF) zeigte sich hingegen «schockiert» von dem geplanten Ausstieg in nur vier Jahren. «Watt hat beschlossen, uns mit dem Schnellzug in die Katastrophe zu schicken, aber das ist noch nicht das letzte Kapitel dieser Geschichte. Wir werden weiterkämpfen», kündigte NFF-Geschäftsführer Tony Mahar an. Die Regierung ignoriere den Rat der Branche und die finanzielle Unterstützung sei angesichts der bevorstehenden Verluste für die Farmen viel zu niedrig.

«Dies ist nicht nur ein Verrat an den australischen Landwirten. Es steht in direktem Widerspruch zu unseren nationalen Interessen, denn wir wenden uns von wichtigen Partnern im Nahen Osten ab, die für die Fortsetzung dieses Handels plädieren», so Mahar. Die weltweite Nachfrage nach Schafen werde nicht enden, nur würden diese dann von Ländern mit schlechterem Tierschutz geliefert.

Politik für die Städter

Laut NFF stärkt die Exportverbotsankündigung extreme Tierschutzgruppen auf Kosten der Landwirte und ihrer Familien. Es scheine, dass keine Agrarindustrie mehr sicher vor ideologiegetriebener Politik sei. «Das passiert, wenn man Randaktivisten nachgibt», beklagte der NFF-Geschäftsführer. Es sei unredlich, den Lebensunterhalt der arbeitenden Bevölkerung in Westaustralien gegen Wählerstimmen in den Städten der Ostküste einzutauschen.

Der Geschäftsführer des Rinderverbandes Cattle Australia, Chris Parker, befürchtet, dass seine Branche als nächste von einem Verbot der Lebendausfuhr betroffen sein könnte. Auch für diese Tiere hat die RSPCA die Regierung zu entsprechendem Handeln aufgefordert. Der Oppositionsführer Peter Dutton von den Liberalen kündigte indes an, dass nach einem Sieg seiner Partei bei den nächsten Wahlen der Export lebender Schafe wieder eingeführt werde. Ähnlich äusserte sich der Vorsitzende der Nationalpartei und ehemalige Landwirtschaftsminister David Littleproud. 

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