Die 570 Schaffhauser Bauernbetriebe seien erfolgreicher als die anderer Kantone. Am deutlichsten zeigt sich das daran, wie viel die Bauern mit ihrem Land verdienen, schreibt die «Schweiz am Sonntag».
Schweizweit ist die Bruttowertschöpfung pro Hektare in den Jahren von 2005 bis 2015 um 3 Prozent gesunken. Das sagen die Zahlen vom Bundesamt für Statistik. Die Schaffhauser Bauern hingegen konnten ihre Bruttowertschöpfung pro Hektare im selben Zeitraum um 30 Prozent steigern. Und erwirtschafteten auf ihren Feldern im vergangenen Jahr mit gut 4000 Franken pro Hektare deutlich mehr als der Schweizer Durchschnitt. In keinem anderen Kanton hat sich die Bruttowertschöpfung der Landwirte im selben Zeitraum annähernd so stark entwickelt wie hier.
Ausstieg aus dem Getreideanbau
Auf die Frage, was in der Schaffhauser Landwirtschaft in den vergangenen zehn Jahren geschehen ist, reagiert Markus Leumann, der Leiter des Landwirtschaftsamts, gegenüber der «Schweiz am Sonntag» einmal überrascht. «Es blieb von uns nicht unbemerkt, dass sich die Bauernhöfe in den vergangenen Jahren gewandelt haben», sagt er am Telefon. «Aber dass sich das bereits so deutlich auswirkt, erstaunt mich dennoch.» Der Trend überrasche ihn aber nicht. «Es zeichnet die Schaffhauser Bauern aus, dass sie offen sind für Veränderungen.»
Der Mut zu Veränderungen ist Teil des Erfolgsrezeptes der Schaffhauser Landwirtschaft. Immer mehr Landwirte steigen aus dem traditionell verbreiteten Getreideanbau aus, verzichten auf Zuckerrüben oder Milchkühe. Und setzten stattdessen auf neue Produkte: allen voran Frischgemüse, Bohnen, Eier, Geflügel und Rindfleisch. Die Direktzahlungen machen am Einkommen der meisten Schaffhauser Bauern nur einen kleinen Teil aus und liegen deutlich unter dem Schweizer Durchschnitt.
Betriebe grösser als anderswo
Doch der Kanton Schaffhausen unterscheidet sich auch in diesem Punkt vom Schweizer Durchschnitt, und das ist das eigentliche Glück der Bauern. Als traditionelles Ackerbaugebiet sind die Betriebe grundsätzlich grösser als anderswo. Und wer dennoch neues Land braucht, der hat gute Chancen, auf der deutschen Seite der Landesgrenze fündig zu werden.