Guglielmo Brentel, noch bis Ende Jahr Präsident von Hotelleriesuisse, übt in einem Interview mit der Berner Zeitung Kritik an der aktuellen Landwirtschaftspolitik. Es werde einmal ein böses Erwachen geben.
Er kritisiere nicht die Bauern, sondern die Landwirtschaftspolitik, sagt Brentel im Interview mit der Berner Zeitung. Diese führe in eine falsche Richtung und irgendeinmal werde es eine böse Überraschung geben. Die Frage sei nicht ob, sondern wann die komme.
Die Hotellerie habe vor allem beim Fleisch ein grosses Problem, führt der Präsident aus. "Wir kaufen dies rund zweieinhalbmal so teuer ein wie unsere ausländischen Mitbewerber im Tirol (A)", hält Brentel fest. Der Protektionismus sei einfach zu ausgeprägt. Und er legt noch einen Zacken zu: "Man will eigentlich die Bergbauern unterstützen, aber es profitieren vor allem die grossen Bauern im Mittelland. Und die Entwicklung geht gar noch weiter in die falsche Richtung."
Brentel hebt allerdings auch die Bedeutung einer Zusammenarbeit zwischen Tourismus und Landwirtschaft hervor. In Sachen Zusammenarbeit zwischen Hoteliers nennt er gar die Alpwirtschaft als Vorbild. Zu den bäuerlichen Politiker im National- und Ständerat habe er ein gutes Verhältnis, so Brentel. Doch am Schluss würden sie sich nicht bewegen, weil sie nicht müssten.