Zunehmende Gesundheitsprobleme könnten den französischen Schlachtrindermarkt in diesem Jahr beeinträchtigen. Das gibt das Institut für Tierzucht (Idele) in seinem soeben veröffentlichten Ausblick zu bedenken.
Die komplexe Gesundheitssituation führe zu erhöhten Sterblichkeitsraten und Fruchtbarkeitsproblemen, stellte Idele darin mit Blick auf die Blauzungenkrankheit (BT) und die Epizootische Hämorrhagische Krankheit (EHD) fest. Dazu komme der seit nunmehr acht Jahren andauernde Abbau der Mutterkuh- und Milchviehbestände.
Bestände werden abnehmen
Insgesamt wird die Schlachtrinderproduktion in Frankreich nach der Vorhersage des Instituts im Vergleich zu 2024 um 1,8% auf 1,29 Mio. Tiere abnehmen. Dabei soll das Aufkommen an Grossrindern um denselben Prozentsatz auf 1,15 Mio. Stück sinken, das der Schlachtkälber um 2,0% auf 144’000.
Im vergangenen Jahr war die Produktion von Grossrindern zur Schlachtung noch um 0,3% auf geschätzte knapp 1,17 Mio. Tiere gestiegen, die der Schlachtkälber aber um 4,3% auf 147’000 zurückgegangen.
Die französische Schlachtrinderproduktion hätte in den vergangenen Jahren noch stärker abgenommen, wären die Ausfuhren an Fressern nicht stetig gesunken. Für 2025 sagt Idele hier einen Rückgang um 8,2% auf 862’000 Tiere voraus. Im Jahr 2021 waren noch 1,15 Mio. Fresser ausgeführt worden.
Fleischexporte nehmen voraussichtlich zu
Zunehmen wird dieses Jahr nach der Prognose des Instituts dagegen der Export von Rindfleisch, und zwar um 1,3% auf 240’000 Tonnen. Nach dem Tief im Jahr 2023 hatten sich die Ausfuhren im vorigen Jahr wieder erholt und waren um 10% gestiegen. Erwartet werden für 2025 auch höhere Rindfleischimporte. Sie sollen um 3,5% auf 365’000 Tonnen zulegen.
Dagegen dürfte der Appetit der Franzosen auf Rindfleisch weiter abnehmen. Idele sagt einen Verbrauch von 1,415 Mio. Tonnen voraus. Das wären 1,0% weniger als 2024. Im vergangenen Jahr nahm die Inlandsnachfrage laut der Schätzung des Instituts um 1,9% ab. Von 2020 bis 2022 war hier noch jeweils die Marke von 1,5 Mio. Tonnen übertroffen worden.