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Schleppschlauch: Neue Normwerte in der Kritik

Mit der neuen Agrarpolitik müssen die Bauern die Stickstoffmenge beim Austragen mit dem Schleppschlauch reduzieren. Die Thurgauer Bauern sind mit den neuen Normwerten nicht zufrieden. Und der Kanton befürchtet, dass weniger Landwirte mit Schleppschlauch güllen könnten.

 

 

Mit der neuen Agrarpolitik müssen die Bauern die Stickstoffmenge beim Austragen mit dem Schleppschlauch reduzieren. Die Thurgauer Bauern sind mit den neuen Normwerten nicht zufrieden. Und der Kanton befürchtet, dass weniger Landwirte mit Schleppschlauch güllen könnten.

Die neuen Bundesvorgaben beim Güllen mit dem Schleppschlauch bereiten dem Kanton Thurgau Kopfschmerzen. Für 2014 werde es schwierig, neue Bauern für den Schleppschlauch zu gewinnen, sagt Markus Harder, Chef des kantonalen Landwirtschaftsamtes, gegenüber dem „St. Galler Tagblatt“ in der Mittwochausgabe.

3 Kilo weniger Stickstoff pro Gang

Er befürchtet, dass einige sogar damit aufhören könnten. Landwirte erhalten bei Teilnahme am Ressourcenprojekt „Ammoniak“ 45 Franken pro Hektare und Jahr, wenn sie den Schleppschlauch einsetzen. Nach der Überarbeitung der Normwerte bei Suisse-Bilanz muss ab dem 1. Januar 2014  mit dem Schleppschlauch der Stickstoffeintrag pro Güllengang um drei Kilo pro Hektar gesenkt werden. Beim konventionellen Güllen beträgt der Wert 30 Kilogramm.

Gehe man davon aus, dass weniger Stickstoff in die Luft abgehe, dafür mehr im Boden sei, so folge, dass der Bauer weniger Gülle ausbringen müsse, sagt Harder gegenüber dem „St. Galler Tagblatt“.  Die Einsparung könne so über drei Kilo pro Güllengang reduziert werden. Doch einige Bauern seien der Meinung, dass der zusätzliche Stickstoff für einen Mehrertrag sorge.

Ende Jahr läuft zudem das kantonale Ressourcenprojekt Ammionak aus. 2012 nahmen 950 Thurgauer Bauern am Projekt teil. 47 Prozent des gesamten Güllevolumens wurde mit dem Schleppschlauch ausgebracht. Die teilnehmenden Bauern wurden mit 1,825 Mio. Fr. unterstützt. Im neuen Ressourceneffizienz-Programm des Bundes soll der Schleppschlauch weiter gefördert werden. Der Bundesbeitrag wird aber auf 30 Franken pro Hektar gesenkt.

Tierhalter mit Hofdünger bestraft

Der Geschäftsführer des Verbands Thurgauer Landwirtschaft (VTL), Jürg Fatzer, ist nicht erfreut über die Neuerungen. Bisher habe das Prinzip Freiwilligkeit gegolten, nun werde es eine Pflicht. Das Ressourcenprojekt habe man bisher unter dem Motto „ weniger Ammoniak in der Luft, aber keine Korrektur in der Suisse-Bilanz“ verkaufen können. "Die Bauern fühlen sich vor den Kopf gestossen", mahnt Fatzer.

Landwirtschaftsamtschef Markus Harder sieht auch Hürden bei der Güllenlager-Kapazität. Das grösste Problem sei aber die beschränkte Ausbringzeit aufgrund der klimatischen Bedingungen. Auch sei nicht geklärt, wie viel Dünger pro Hektar benötigt. Eine Einheitslösung sei problematisch, denn es würden regionale Unterschiede bestehen.

VTL-Geschäftsführer Fatzer hält fest, dass Schleppschlauch-Güllen noch immer teurer sei als das mit dem Prallteller. Mit den neuen Normen würden vor allem Tierhalter mit Hofdünger bestraft. Von denen gäbe es viele im Thurgau, betont Fatzer gegenüber dem „St. Galler Tagblatt“.

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