Eine der neuesten Varianten von PRRS ist «Rosalia» in Spanien. Tierärzte beschreiben die neue Variante als hochpathogen mit höheren Mortalitäts- und Abortraten bei Sauen, mehr totgeborenen Ferkeln und höheren Sterblichkeitsraten bei Ferkeln und Mastschweinen.
Auf den Farmen sehe man 10 bis 30 Prozent höhere Verluste bei abgesetzten Ferkeln. Die Sterblichkeitsraten bei Sauen seien um 5 bis 10 Prozent höher. Bei Rosalia stabilisiert sich die Situation erst nach einem halben bis dreiviertel Jahr.
Das Porcine reproduktive und respiratorische Syndrom (PRRS) ist eine Virusinfektion der Schweine. Das Virus betrifft vor allem Hausschweine. Die Krankheitsanzeichen können sich je nach Haltungsform und Alter der Tiere gemäss dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) stark unterscheiden:
- Reproduktiv: Bei Muttersauen und Ebern ist vor allem das Fortpflanzungssystem betroffen. Die Krankheit führt zu Fruchtbarkeitsstörungen bei Muttersauen, verminderter Fruchtbarkeit der Eber, zu Geburten von lebensschwachen oder toten Ferkeln, Fieber und Fressunlust.
- Respiratorisch: Bei Ferkeln ist vor allem der Atmungstrakt betroffen. Sie haben Fieber, niesen, husten, atmen erschwert und als Folge davon ist die Mastleistung vermindert. Sie kümmern und sterben vereinzelt. Mastschweine zeigen ähnliche Krankheitsanzeichen, nur weniger stark.
Die Krankheit wird innerhalb der Herden über die Luft verbreitet (Tröpfcheninfektion). Zwischen Herden ist eine Übertragung mit dem Wind über einige hundert Meter möglich. Die Krankheit wird auch über Samen und im Körper von Mutterschweinen auf ungeborene Ferkel übertragen. Impfstoffe gegen die Krankheit sind in der Schweiz nicht zugelassen. PRRS ist eine auszurottende und somit meldepflichtige Tierseuche.