In der Schweiz ist in der Nacht auf Samstag der Winter zurückgekehrt. Nach Angaben von MeteoNews fiel in den Bergen im Süden und in Graubünden zwischen 30 und 90 Zentimeter Neuschnee. Aber auch das Flachland war am Morgen teilweise mit Schnee bedeckt.
So habe es in den Niederungen in der Ost- und der Zentralschweiz zwischen drei und fünf Zentimeter Neuschnee gegeben, sagte Roger Perret von MeteoNews am Samstagmorgen auf Anfrage. Dass es zu dieser Jahreszeit noch schneie sei zwar nichts Aussergewöhnliches, die Menge an Neuschnee jedoch schon.
Schnee fiel in der Nacht auf Samstag nach einem drastischen Temperatursturz bis ins Flachland hinein. In Cham ZG und am Zürichberg mass der Wetterdienst Meteomedia 5 Zentimeter Neuschnee. In Mürren im Berner Oberland waren es 50 und im bündnerischen Safiental 65 Zentimeter. In höheren Lagen rechnete MeteoNews mit bis zu 90 Zentimetern Neuschnee.
Wegen des schweren Schnees rechnet Perret ausserdem mit grösseren Baumschäden. Auch der Schienenverkehr wurde beeinträchtigt. Die Strecken zwischen St. Gallen und Gossau SG, zwischen Linthal GL und Ziegelbrücke GL und zwischen Ziegelbrücke und Chur GR sind bis auf Weiteres nur beschränkt befahrbar, wie die SBB mitteilten.
Stromausfall in Uri
Der nasse Schneefall hat am Samstagmorgen im Kanton Uri zu Stromausfällen im Schächental und im Grosstal geführt. Gemäss dem Elektrizitätswerk Altdorf sollten die Schäden innert zwei bis drei Stunden behoben sein.
Ein umgestürzter Baum in der Gemeinde Spiringen beschädigte die Versorgungsleitung ins Schächental. Betroffen vom Unterbruch ist das gesamte Schächental ab Witterschwanden inklusive dem Urnerboden, wie das Elektrizitätswerk Altdorf am Samstag mitteilte.
Murgang droht - Bauernbetrieb evakuiert
Die Rückkehr des Winters hat am Samstag die Strassenräumer im Kanton Graubünden in Atem gehalten. Wie die Kantonspolizei mitteilte, stürzten zahlreiche Bäume unter der Schneelast auf Verkehrswege.
Das Tiefbauamt und die Kantonspolizei seien im Dauereinsatz, hiess es am Morgen. Von den umgeknickten Bäumen besonders heimgesucht waren die Julierstrasse, das Unterengadin, die Surselva und die A13 über den San Bernardino. Zu den botanischen Widrigkeiten gesellten sich noch mindestens fünf Verkehrsunfälle. Dabei kollidierten Fahrzeuge mit Steinen und umgestürzten Bäumen oder kamen auf den schneebedeckten Strassen ins Rutschen. Verletzt wurde dabei niemand. Zahleiche Autos hatten bereits Sommerpneus.
Oberhalb von Domat/Ems droht im Val Parghera Tobel ein Murgang. Wie die Gemeindebehörden mitteilten, bedrohen 100'000 Kubikmeter Geschiebematerial ein Industriegebiet. Ein Wohnhaus und ein Bauernbetrieb wurden vorsorglich evakuiert.
Gebäude wurden mit Sandsäcken gesichert. Das Geschiebeauffangbecken wird laufend geleert. Zudem wollten die Wehrdienste den Murgang so lenken, dass er möglichst wenig Schaden anrichtet. Heftiger Regen könnte die Lage verschärfen und den Murgang auslösen.