Im österreichischen Bundesland Oberösterreich sind nach ausreichend Schneefall erneut ungestüme Schneemobilfahrer auf Wiesen, Feldern und in Wäldern unterwegs. Sehr zum Missfallen der Landwirtinnen und Landwirte.
Die Sportart habe extreme Ausmasse angenommen, klagen die Bauern. Die Schäden auf den Feldern seien enorm, besonders, wenn nicht viel Schnee liege.
Respektlosigkeit
«Die Motorschlitten reissen mit ihren Antriebsketten die junge Saat aus den Feldern heraus. Das kann nicht sein. Wir bewirtschaften unsere Felder und Wiesen unter hohen Umweltauflagen und bei den Motorschlittenfahrern scheint fast alles egal zu sein, als ob es kein Morgen gibt», zeigen sich der Bauernbund-Obmann-Stellvertreter Klaus Enzenhofer und Ortsbauernobmann Florian Enzenhofer, beide Milchviehbauern aus Vorderweissenbach nördlich von Linz, verärgert. Der OÖ Bauernbund fordert eine öffentliche Debatte, um die Bevölkerung zu sensibilisieren.
Den Landwirten geht es aber nicht nur um den Schaden, der entstanden ist, sondern auch um die zunehmende Respektlosigkeit der Menschen gegenüber der Natur und bäuerlichem Eigentum. «Keiner interessiert sich dafür, ob da etwas wächst. Die Menschen denken sich gar nichts dabei und glauben, es ist ihr gutes Recht über die Felder zu fahren», beklagt Enzenhofer.
Verstörte Wildtiere
Seit rund fünf Jahren seien die Schneemobilfahrer mit ohrenbetäubendem Geräusch zu jeder Tages- und Nachtzeit unterwegs. Die Wildtiere seien dadurch verstört und stünden unter enormem Stress, der die Tiere besonders in der kalten Jahreszeit, wo sie mit ihren Energiereserven haushalten müssen, belaste.
Klaus Enzenhofer konnte kürzlich einige Fahrer anhalten und zurechtzuweisen: «Viele nehmen, aus Sorge erkannt zu werden, ihre Helme nicht ab.» Ein weiteres Problem ist auch, dass die Motorschlitten keine Nummernschilder haben und deshalb nicht auf den Eigentümer rückgeschlossen werden kann. «Mir geht es ja primär nicht um den entstandenen Sachschaden, sondern vor allem darum, dass das Verständnis für die bäuerliche Arbeit immer weniger vorhanden ist», führt er weiter aus.
Österreichs bäuerliche Familienbetriebe würden in Sachen tierwohlgerechter Haltung eine weltweite Vorreiterrolle einnehmen. «Der unnötige Stress für die Wildtiere durch übermütige Motorschlittenfahrer muss aufhören», fordert Florian Enzenhofer.



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