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«Schnelligkeit ist nicht alles»

Die Interessen- gemeinschaft der Brown-Swiss-Züchter IGBS und das Schweizerische Red-Holstein-Komitee SRHK haben den deutschen Züchter Conny Derboven eingeladen zum Thema Genomics und Viehzucht.

Adrian Arnold, IGBS |

 

 

Die Interessen- gemeinschaft der Brown-Swiss-Züchter IGBS und das Schweizerische Red-Holstein-Komitee SRHK haben den deutschen Züchter Conny Derboven eingeladen zum Thema Genomics und Viehzucht.

In der Viehzucht kommt man an der genomischen Selektion nicht mehr vorbei. Doch bringt Genomics, was sie verspricht?
Hand aufs Herz: Würden sie einen Jungstier mit hohen genomischen Zuchtwerten einsetzen, dessen Mutter noch nie gekalbt hat? Sie denken, das ist ja gar nicht möglich? Doch, sehr wohl. Der internationale Genomics-Schnellzug hat gerade im Holsteinbereich immer mehr Fahrt aufgenommen und fährt mittlerweile mit  Hochgeschwindigkeit. So werden von noch nicht jährigen Rindern mit hohen Genomzuchtwerten mittels In-vitro-Fertilisation Embryonen aus Anpaarungen mit den höchsten Genom-Jungstieren gewonnen. Von so produzierten Jungstieren wird schnellstmöglichst wieder Sperma mit noch höheren Zuchtwerten auf den Markt gebracht.

Beispiel Holsteinwelt

Es lassen sich so Zuchtfortschritte erzielen, die etwa im Holsteinbereich zu Jungtieren mit einem gTPI (genomisch optimierter US-Gesamtzuchtwert) von über  2500  führen. Ein früher illusorisch hoher Wert. Der aktuelle nachzuchtgeprüfte Spitzenstier Massey weist zum Beispiel «nur» einen TPI von 2324 aus, nur vier ausgewertete Vererber liegen über 2200 TPI. Zudem kombinieren diese Jungstiere ihre Produktions- noch mit himmelhohen Exterierzuchtwerten. Kein Wunder, tragen sie Namen wie  Numero Uno oder Supersire und werden auch dementsprechend stark genutzt – vor allem, um die nächste Generation Genomstars zu produzieren. Mit einer Kombination der höchsten melkenden Kühe mit  einem sicher  nachzuchtgeprüften Stier lassen sich solche Traumzahlen kaum mehr erreichen.

Schweiz im Bummler

In der Schweiz  ist der Prozentsatz eingesetzter Genomics-Stiere noch klar tiefer als in der weltweiten Holsteinzucht. Ausserdem werden hier noch immer sehr wenige weibliche Jungrinder genomisch getestet. Mit ein Grund ist, dass ein Genomtest bei uns im Vergleich zu Übersee immer noch viel zu teuer ist und man sich damit zweimal überlegt, ob sich der finanzielle Aufwand überhaupt lohnt.  Falls dann doch ein Jungrind hohe Zahlen aufweist, vertraut man zudem bei der ersten Anpaarung eher auf einen sicher geprüften Stier denn auf einen High-Genomic- oder Optimis-Bullen.

Conny Derboven

Der deutsche Holsteinzüchter Conny Derboven  hat schon vor zehn Jahren in «Rinderzucht Braunvieh» und «Holstein International» geschrieben: «Zucht kennt keine Schnelligkeit, Zucht kennt nur Genauigkeit. Und Qualität.» Er hatte damals die Lehren aus der internationalen Index-Zucht gezogen und wieder auf bewährte Kuhfamilien gesetzt, nachdem ihm aus  1500 Embryonen aus Jungrindern fast nichts geblieben ist.


Donnerstag, 8. November 2012 um 20 Uhr IGBS-Jahresversammlung im Restaurant Neubüel, Wädenswil ZH; Freitag, 9. November 2012 SRHK, 13 Uhr Inforama Rütti.

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