Der Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli hat im vergangenen Jahr deutlich mehr verdient. Der Betriebsgewinn kletterte um 10,3 Prozent auf 362,5 Mio. Franken. Unter dem Strich verblieb ein Reingewinn von 271,9 Mio. Franken.
Das sind ebenfalls 10,3 Prozent mehr als im Vorjahr, wie der Kilchberger Traditionskonzern am Freitag bekannt gab. Lindt & Sprüngli verkaufte Schokolade für 2,67 Mrd. Franken. Das ist ein Umsatzplus von 7,3 Prozent.
In der Schweiz mit Plus
Ungeachtet der schwierigen Wirtschaftslage in einer Reihe von Ländern und der verhaltenen Konsumentenstimmung befinde sich Lindt & Sprüngli weiterhin auf Erfolgskurs, hiess es. Dem Unternehmen sei es einmal mehr gelungen, schneller zu wachsen als die Schokoladenmärkte.
Man habe praktisch überall Marktanteile gewonnen. Ausnahmen seien die von der Krise gebeutelten Länder Italien und Spanien. Auf dem hart umkämpften Heimmarkt Schweiz konnte Lindt & Sprüngli das Vorjahreswachstum (1,4 Prozent) mit einem Plus von 2,3 Prozent noch übertreffen und Marktanteile bei Tafelschokolade und Pralinés gewinnen. Dagegen litten hierzulande der Schokoladenexport und die Verkäufe an Touristen unter der anhaltenden Frankenstärke.
Erwartungen verfehlt
Aus eigener Kraft sei Lindt & Sprüngli um 6,8 Prozent gewachsen. Mehr Schokolade habe man dank Innovationen und Neulancierungen in allen Schlüsselmärkten verkauft, hiess es. Um die Schwellenländer zu erschliessen, treibe Lindt & Sprüngli die Eröffnung von eigenen Läden und Chocolate Cafés voran.
Dennoch hat die Finanzgemeinde mehr erwartet. Analysten hatten gemäss der Nachrichtenagentur AWP im Durchschnitt mit einem Betriebsgewinn von 367,2 Mio. Fr. und einem Reingewinn von 277,4 Mio. Fr. gerechnet.
Am Erfolg will Lindt & Sprüngli auch die Aktionäre teilhaben lassen. Die Dividende werde um 15 Prozent auf 575 Fr. pro Namenaktie und auf 57,50 Fr. pro Partizipationsschein erhöht.
Optimismus
Für die Zukunft zeigt sich das Unternehmen trotz der Schuldenkrise in Europa optimistisch. Die Erfahrung zeige, dass die Edelschokolade von Lindt & Sprüngli relativ konjunkturunempfindlich sei. Die Menschen wollten auch in schwierigen Zeiten nicht auf den süssen Genuss verzichten.
Im laufenden Jahr hält der Konzern an den langfristigen Erfolgszielen fest: Man strebe ein Wachstum aus eigener Kraft von 6 bis 8 Prozent an. Auch der Betriebsgewinn solle sich verbessern. «Dabei werden nicht nur die Schlüsselmärkte in Europa und Nordamerika, sondern auch die neuen Aufbaumärkte in Russland, Asien und Südamerika eine Rolle spielen», hiess es.


