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Schuldenmacher: U-30 Nummer eins

Jugendliche zwischen 18 und 25 Jahren verschulden sich schneller und sie finden nur schwer wieder aus der Schuldenfalle heraus. Stolpersteine sind häufig Handyrechnungen und der Online-Versandhandel, wie der «Radar 2014» zur Verschuldungssituation in der Schweiz von Intrum Justitia zeigt.

 

Jugendliche zwischen 18 und 25 Jahren verschulden sich schneller und sie finden nur schwer wieder aus der Schuldenfalle heraus. Stolpersteine sind häufig Handyrechnungen und der Online-Versandhandel, wie der «Radar 2014» zur Verschuldungssituation in der Schweiz von Intrum Justitia zeigt.

Für Jugendliche sei es einfach, in die Schuldenfalle zu tappen. Sie hätten es überdies schwer, die frühe Erstverschuldung wieder los zu werden, sagte Thomas Hutter, Geschäftsführer von Intrum Justitia, der grössten Schuldeneintreiberin der Schweiz, am Dienstag vor den Medien in Zürich.

Verändertes Konsumverhalten

Dass sich Jugendliche heute schneller verschulden als früher, führt Hutter vor allen auf das veränderte Konsumverhalten zurück. Vieles sei heute auf Pump zu haben. Mehr als jede dritte Person, die sich vor 5 Jahren im Alter von 18 bis 25 Jahren erstmals verschuldet hat, ist noch immer verschuldet.

Junge Frauen verschulden sich gemäss dem «Radar» vor allem bei Arzt- und Laborrechnungen, während bei den jungen Männern häufig der Online-Handel in die Schuldenfalle führt. Im Telekom-Bereich sind die ausstehenden Forderungen mit durchschnittlich 730 Franken am höchsten.

«Negativrekord» der 25- bis 29-Jährigen

Andererseits zahlen junge Erwachsene ihre Schulden schneller zurück als ältere Personen. Mit ein Grund sei wohl, dass Eltern aushelfen, sagte Hutter. Verbessert habe sich die Zahlungsmoral aber auch durch die seit 2004 betriebene Präventionsarbeit an Schulen. Wenig erfolgreich ist bei Jugendlichen hingegen der Rechtsweg. 67 Prozent der Betreibungen enden mit einer Pfändung und 40 Prozent mit einem Verlustschein.

Neu und alarmierend ist für Hutter der «Negativrekord» der 25- bis 29-Jährigen. Diese Altersgruppe weise das mit Abstand grösste und am stärksten zunehmende Verschuldungsrisiko auf. Der Index stieg innerhalb eines Jahres von 89 auf 119 Punkte.

Singles stärker gefährdet als Paare

Insgesamt hat sich im Vergleich zum Vorjahr die Verschuldungsstruktur in der Schweiz nicht grundlegend geändert. Nach wie vor sind Singles und Alleinerziehende deutlich stärker gefährdet als Familien oder Paare. Das höchste Verschuldungsrisiko liege bei Einkommen zwischen 50'000 und 70'000 Franken, hiess es an der Medienkonferenz.

Zudem hat das Inkassounternehmen festgestellt, dass häufige Umzüge oft auch ein Indiz für eine Verschuldung sind. Je länger der letzte Wohnortswechsel zurückliege, desto geringer sei die Wahrscheinlichkeit einer Verschuldung. Am höchsten sei das Risiko in Liegenschaften mit einem hohen Ausländeranteil.

Regionale Unterschiede

Intrum Justitia ging auch der Frage nach, in welchen Städten und Kantonen das Verschuldungsrisiko am höchsten ist. Im Städtevergleich führen Freiburg, La Chaux-de-Fonds, Thun, Biel, Lugano und St. Gallen die Rangliste an. Bei den Kantonen besteht in Glarus, Freiburg, Solothurn und Bern ein überdurchschnittliches Risiko.

Unterdurchschnittlich ist es in den Kantonen Zug, Wallis, Uri und Appenzell-Innerrhoden. Gut stehen auch Stadt und Kanton Zürich da sowie Winterhur, stellte Hutter fest. Stark verbessert hätten sich im Vergleich zu 2012 Genf und Neuenburg. Ein «Röstigraben» zwischen Deutsch- und Westschweiz sei nicht mehr auszumachen.

Zwei wichtige Kategorien unberücksichtigt

Datenbasis für den «Radar 2014» bildeten je 25'000 Kreditauskünfte und Inkassofälle der Intrum Justitia. In die Erhebung flossen ausschliesslich Daten der eigenen Kunden ein. Steuerschulden sowie die meisten Krankenkassenausstände werden von Intrum Justitia nicht eingetrieben. Damit bleiben zwei wichtige Kategorien für das Schulden Machen unberücksichtigt.

Intrum Justitia, die ihren Hauptsitz in Schweden hat, ist das grösste Inkassounternehmen der Schweiz. Betreut werden nach eigenen Angaben rund 1,8 Millionen Inkassofälle von über 6000 Kunden. Laut Hutter führt das Unternehmen jährlich 8,5 Milliarden Franken in die Wirtschaft zurück.

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