Ein Samen einer Pflanze muss manchmal viele Jahre lang ausharren, bis er grünes Licht zum Auskeimen erhält.
Viele Pflanzen sind wahre Reisekünstler. Sie können ihre Samen auf der ganzen Welt verteilen. Forscher an der Universität Genf (UNIGE) haben nun einen der Schlüssel zu diesem Erfolg entdeckt: die Kutikula, eine wachsartige Schutzschicht.
Darauf gestossen ist das Team von Luis Lopez-Molina, Professor in der Abteilung für Botanik und Pflanzenbiologie, wie die Universität Genf am Freitag mitteilte. Die Forscher konnten nachweisen, dass die Kutikula essentiell für das Überleben und die Verbreitung der Pflanzen ist.
Ein Samen einer Pflanze muss manchmal viele Jahre lang ausharren, bis er grünes Licht zum Auskeimen erhält. Hat der Prozess erst einmal begonnen, ist die junge Pflanze sehr verletzlich. Die Kutikula trägt dazu bei, dass die Samen erst bei idealen Umweltbedingungen auskeimen. Die wachsartige, dicke Schutzschicht ummantelt die Samenhülle und besteht aus Cutin, eine Substanz aus fettigen Säuren.
Samen verwenden einen bereits bekannten Schutzmechanismus von Pflanzen, denn auch Blätter sind mit einem undurchdringlichen Film aus Cutin überzogen. Dieser soll eine übermässige Ausdünstung verhindern. «Wir haben entdeckt, dass diese wachsartige Schicht bei ausgereiften Samen den Pflanzenembryo umgibt, allerdings ist sie hier etwa zehn Mal dicker», sagte der Forscher Sylvian Loubéry.
In Zusammenarbeit mit Biologen der Pierre und Marie Curie Universität in Paris und der Universität Freiburg untersuchten die Wissenschaftler Mutanten von Schotenkresse, deren Samen eine fehlerhafte Entwicklung von Cutin aufwiesen.
