Schwedens Naturschutzbehörde hat 16 Wölfe zum sofortigen Abschuss freigegeben und riskiert damit eine Klage der Europäischen Kommission. Wie die Behördenchefin Maria Ågren am Mittwoch angab, fiel die Entscheidung zur «genetischen Stärkung» gegen Inzucht unter den etwa 265 in Schweden in freier Wildbahn lebenden Wölfen.
Nach der zeitweiligen Zulassung der Wolfsjagd in Schweden 2010 und 2011 hatte die EU-Kommission mit Klage gedroht und diese Drohung im letzten Jahr erneuert.
Die Jagd auf den in den vergangenen Jahren wieder gewachsenen Wolfsstamm ist in Schweden heftig umstritten. Während Jäger- und Bauernverbände in den betroffenen mittelschwedischen Bezirken höhere und häufigere Jagdquoten verlangen, treten Umwelt- und Tierschützer für ein komplettes Jagdverbot ein.
Anna Dahlerus, Generalsekretärin des Schwedischen Raubtier- Verbandes, meinte zum bevorstehenden Abschuss von 16 Wölfen: «Ich bin bestürzt über diese wahnsinnige Entscheidung.» Der kleine Wolfsstamm könne nur durch Zuführung neuer Gene und nicht durch Abschuss gestärkt werden.


