Der Schweizerische Bauernverband (SBV) zieht Bilanz über das Jahr 2018. In der achtteiligen Serie erfahren Sie das Wichtigste zum Landwirtschaftsjahr 2018. Im dritten Teil geht es um den Schweine- und Kälbermarkt.
Bei den Schlachtschweinen gab es einen überversorgten Markt. Das sorgte für entsprechenden Preisdruck. Der Durchschnittspreis (Kalenderwochen 1-48) fiel mit 3,74 Franken pro Kilo Schlachtgewicht) für Mastschweine und 5,66 bei 20 Kilo Lebendgewicht für Jager tief aus aus.
"Die Rechnungen können auf einem durchschnittlichen Schweinhaltungsbetrieb bezahlt werden, erlauben es jedoch nicht in den letzten vier Jahren Rückstellungen oder Investitionen zu tätigen oder für eine wohlverdiente Ferien- oder Wochenendablösung einen Mitarbeiter zu beschäftigen", sagt Adrian Schütz, stv. Geschäftsführer von Suisseporcs.
Signale sind wiedersprüchlig
Der Verband geht davon aus, dass das Marktumfeld in den nächsten Jahren herausfordernd bleibt. "Schweinehaltung bleibt anspruchsvoll und muss sich an die Bedürfnisse des Marktes anpassen. Die Signale der Konsumenten sind widersprüchlich. Transparenz und Fakten bleiben wichtig.", so Schütz.
Auf der positiven Seite steht, dass ein Mastjager-Notstand mit Überangebot im Sommer durch frühzeitige Kommunikation von Suisseporcs verhindert werden konnten. Das Überangebot war befürchtet worden, weil per 1. September das Verbot von Vollspatenböden in Kraft getreten ist.
Trockenheit und Futtermangel prägten Rinviehhaltung
Die Produktion beim grossem Rindvieh stieg 2018 im Vergleich zum Vorjahr an. Die Produzentenpreise sanken entsprechend. Im Schlachtkuhmarkt gab es im August einen markanten, rasch einsetzenden Preissturz, nachdem wegen Futtermangel und Trockenheit viele Bauern ihre Kühe in den Schlachthof lieferten.
Stabil blieb der Markt bei den Kälbern mit leicht tieferen Preisen als im Vorjahr. Bei den Kälbermästern sorgte zu Jahresende für Unmut, dass Coop sein Naturafarm-Programm bei Kälbern einstellen will. Das dürfte Bauern, die ihre Ställe entsprechende umgestellt haben, hart treffen.