Wie aus endgültigen Daten des Landwirtschaftsministeriums (DEFRA) hervorgeht, wurden im Juni dieses Jahres nur noch 4,68 Millionen Schweine auf der Insel gehalten. Das waren 537’100 oder 10,3% weniger als ein Jahr zuvor.
Im Juni stabilisiert
Aktuelle Daten für den Zähltermin Dezember 2023 wird das Ministerium erst Ende Februar 2024 veröffentlichen. Der kräftige Bestandsrückgang im Juni lag an der deutlich geringeren Zahl von Mastschweinen, die im Vorjahresvergleich um 11,2% auf knapp 4,26 Millionen sank. Das war der geringste Stand seit 2015.
Laut der britischen Absatzförderungsorganisation für Landwirtschaft und Gartenbau (AHDB) war der Einbruch bei den Mastschweinen keine Überraschung, denn 2022 waren die Sauenbestände um 13,9% abgebaut worden und zusätzlich hatte eine Hitzewelle die Fruchtbarkeit der Tiere verringert. Im Juni 2023 hat sich die Sauenhaltung in Grossbritannien jedoch weitgehend stabilisiert. Die Farmer hielten insgesamt 337’930 Muttertiere in der Produktion, das waren «nur» 1,5% weniger als zwölf Monate zuvor. Der Sauenbestand lag damit aber auf dem niedrigsten Niveau seit 21 Jahren.
Jungsauen: Bessere Gewinnspannen
Als Zeichen der verbesserten Stimmung unter den Schweinehaltern wertete die AHDB die positive Entwicklung bei den Jungsauen. Die Zahl der erstmals tragenden Sauen nahm in Vorjahresvergleich um 13,0% auf 47’810 Stück zu. Bei den noch nicht belegten Jungsauen war ein Bestandsplus von 6,5% auf 80’000 Tiere zu verzeichnen.
Die Zuwächse bei den Jungsauen seien auf die verbesserten Gewinnspannen der Schweinehalter zurückzuführen, erläuterte die Absatzorganisation. Auch wenn einiges auf ein moderates Produktionswachstum für 2024 hindeute, dürften die Bestands- und Schlachtzahlen vorheriger Jahre vorerst nicht wieder erreicht werden.
Dickes Minus bei Schweinefleisch
Im Kalenderjahr 2023 wird es aufgrund des geringen Schlachtviehangebots zu einem starken Produktionsrückgang von Schweinefleisch im Vereinigten Königreich kommen. Von Januar bis November 2023 wurden 9,48 Millionen Schweine geschlachtet. Das waren fast 1 Million Stück oder 9,3% weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Schweinefleischproduktion brach zugleich um 10,4% auf 855’900 Tonnen ein