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Schweinehalter fordern Ende der Preisdrückerei

AgE |

 

Durch den jüngst erzwungenen weiteren Rückgang der deutschen Leitnotierung für Schlachtschweine um 5 Cent auf 1,37 Euro (1,48 Franken)/kg Schlachtgewicht (SG) wird die wirtschaftliche Situation auf den schweinehaltenden Betrieben immer kritischer. 

 

Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) forderteals Reaktion auf diesen Schritt nun ein Ende der «Preisdrückerei von Lebensmitteleinzelhandel (LEH) und Schlachtern». 

 

Geringes Schweineangebot

 

Ansonsten bleibe die deutsche Schweineerzeugung auf der Strecke und das Fleisch in den Kühltheken komme bald aus dem Ausland. Unter diesen Umständen sei auch an eine Umstellung auf die Haltungsstufen 3 und 4 im Handel gar nicht zu denken.

 

Laut ISN ist das Schlachtschweineangebot gegenwärtig so gering wie zuletzt 2007. Allerdings seien die Nachfrageseite und auch der Fleischmarkt ebenfalls sehr schwach. Die Schlachtunternehmen forderten deshalb immer wieder Preisrückgänge und untermauerten dies mit Hauspreisen.

 

43 Franken Verlust pro Schwein

 

Zuletzt sei der Druck so stark geworden, dass die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) ihre Notierung auf 1,37 Euro (1,48 Franken)/kg SG gesenkt habe. Damit liege der deutsche Schweinepreis - trotz ebenfalls deutlicher Preisrückgänge in den anderen EU-Ländern - aktuell 39 Cent hinter Spanien, 20 Cent hinter Dänemark und 21 Cent hinter Frankreich zurück, berichtete die ISN.

 

In den vergangenen Wochen habe sich gezeigt, dass von der abnehmenden Seite jede noch so kleine Möglichkeit dazu genutzt worden sei, um die Preise zu drücken, so die Interessengemeinschaft. Für die Erzeuger sei das eine unerträgliche und ruinöse Situation. Die Verluste an jedem Schwein dürften mittlerweile mehr als 40 Euro (43 Franken) betragen.

 

ITW-Bonus muss sicher sein

 

Zu allem Überfluss gibt es der ISN zufolge in dieser katastrophalen Marktsituation auch noch Ärger um die Schweine der Initiative Tierwohl (ITW). Die meisten davon seien vertraglich gebunden, der Rest werde frei vermarktet.

 

Doch der Absatz der freien ITW-Schweine sei derzeit schwierig und es komme zu Problemen bei der Auszahlung des Bonus von 5,28 Euro (5,70 Franken) je Tier. Das gehe teilweise so weit, dass selbst bei bestehenden Vermarktungsverträgen versucht werde, die Tiere nicht abzunehmen, um den Bonus nicht zahlen zu müssen.

 

Abnahme nicht ausreichend

 

Die Schlachtunternehmen wiederum beklagen laut ISN, dass der LEH die ITW-Teilstücke nicht in ausreichendem Mass abnehme. Somit lasse sich der ITW-Bonus von 5,28 Euro (5,70 Franken) je Schwein nicht im Fleischverkauf ins Geld bringen. Die ISN forderte, dass alle Tiere, die zum ITW-Standard gehalten werden, auch mit dem ITW-Bonus vergütet werden müssten.

 

Hier sei die abnehmende Seite in der Pflicht sicherzustellen, dass der Absatz der ITW-Ware auch funktioniere. Dies gelte ganz besonders für die LEH-Unternehmen, die jüngst den Umstieg auf die höheren Haltungsstufen 3 und 4 angekündigt hätten.

 

Diese müssten jetzt dafür sorgen, dass erstmal Schweine aus den Haltungsstufen 1 und 2 vernünftig bezahlt würden. Ansonsten sei es völlig utopisch, dass es auch nur annähernd genug Schweinehalter geben werde, die auf die höheren Stufen umstellen würden.

 

Notwendig sei es zudem, auch Verarbeitungsfleisch sowie die Ferkelhalter einzubeziehen. Sollte der Preisdruck weitergehen, werde das Fleisch bald aus dem Ausland kommen, warnte die ISN.

Kommentare (1)

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  • Gesunder Menschenverstand | 11.08.2021
    Die Migros ist auch so ein Preisdrücker, von der viel gelobten Partnerschaft ist nicht viel vorhanden.

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