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China: Schweinemarkt am Wendepunkt

 

In China ist die Schweinefleischerzeugung in den ersten drei Quartalen 2021 gegenüber der schwachen Vorjahresperiode kräftig gestiegen, doch zeichnet sich langsam ein Ende des Wachstums ab. 

 

Wie der Sprecher des Nationalen Statistikbüros, Fu Linghui vergangene Woche in Peking berichtete, nahm die Schweinefleischerzeugung gegenüber Januar bis September 2020 um 38,0 % auf 39,17 Mio t zu; die Zahl der Schweineschlachtungen stieg dabei um 35,9 % auf 491,9 Millionen Tiere.

 

Neben dem Wiederaufbau der Bestände nach dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) haben in den vergangenen Monaten laut Analysten die tief gefallenen Erzeugerpreise zu einer verstärkten Herdenliquidation geführt und so das Angebot erhöht.

 

18.2% über Vorjahresniveau

 

Dem Pekinger Statistikbüro zufolge gab es Ende September 437,64 Millionen Schweine in China; das waren 18,2 % mehr als vor einem Jahr. Im Vergleich mit Ende Juni ist allerdings erstmals wieder ein leichter Bestandsrückgang festzustellen, und zwar um 1,5 Millionen Stück oder 0,3 %. Gleiches galt für die Sauen, deren Zahl Ende September mit 44,59 Millionen Tieren zwar um 16,7 % über dem Vorjahresniveau lag, gegenüber Juni aber um 1,1 Millionen Stück beziehungsweise 2,3 % rückläufig war.

 

Die zuletzt erfolgte Abstockung der Sauenherde ist laut Experten auf den Zusammenbruch des Ferkelpreises zurückzuführen. Dieser lag der nationalen Erhebung zufolge zuletzt bei 15,30 CNY/kg oder umgerechnet 43.80 CHF für ein Tier mit 20 kg. Vor einem Jahr waren noch Rekordpreise von mehr als 277 CHF  je Ferkel zu erzielen.

 

Verlust je Schwein von 106.50 CHF

 

Die Erzeugerpreise für Mastschweine brachen vom Jahresbeginn bis Anfang Oktober um gut 70 % auf 10,20 CNY/kg Lebendgewicht (1,45 CHF) ein. Doch scheint hier der Tiefpunkt überwunden zu sein, denn in den vergangenen zwei Wochen ist der Preis wieder auf 13,80 CNY/kg (1,98 CHF) gestiegen. Dieses Niveau ist laut Analysten bei den hohen Futterkosten aber noch lange nicht kostendeckend, zuletzt soll es je Schwein einen Verlust von deutlich mehr als 106.50 CHF gegeben haben.

 

In den kommenden Monaten dürfte in China die Nachfrage für das deutlich günstiger gewordene Schweinefleisch mit Blick auf das Neujahrsfest saisonal zunehmen. Davon dürften auch die Schlachtschweinepreise profitieren und weiter anziehen. Beim Handel am Terminmarkt für Lebendschweine an der Dalian Commodity Exchange (DCE) lag der Settlementkurs für den Januar-Future Anfang vergangener Woche bei 15 795 CNY/t (2258 CHF), für den Mai-Kontrakt bei 16 245 CNY/t (2322 CHF).

 

Rückgang erwartet

 

Dem global agierenden Zuchtunternehmen Genesus zufolge liegt derzeit die durchschnittliche Gewinnschwelle bezogen auf das Lebendgewicht der Tiere aber bei gut 20 CNY/kg (2,85 CHF), so dass dieser Preisanstieg für viele Erzeuger zu wenig wäre. Mehrere Marktbeobachter gehen davon aus, dass die lange Zeit nicht kostendeckender Preise wieder zu einem Rückgang der chinesischen Schweineproduktion führen wird.

 

Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) prognostizierte kürzlich, dass nach einem Anstieg der Schweinefleischerzeugung in diesem Jahr um 27 % auf 46,0 Mio t die Produktion 2022 um rund 2,25 Mio t oder 5 % auf 43,75 Mio t sinken wird. Etwas weniger stark soll mit einem Minus von 4 % auf 48,1 Mio t der Verbrauch abnehmen. Dies könnte dann auch zu einem wieder höheren Importbedarf der Volksrepublik führen: Die US-Analysten erwarten einen Einfuhrzuwachs von 250 000 t oder fast 6 % auf 4,75 Mio t. Dies wäre das zweithöchste Niveau in der Geschichte.

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