Wie die Max-Planck-Gesellschaft Anfang September mitteilte, haben Forscher an ihrem Institut für Verhaltensbiologie in Radolfzell festgestellt, dass erkrankte Wildschweine ihre Aktivität verringern und sich so von gesunden Tieren unterscheiden.
Infizierte Schweine bewegen sich weniger
In der Studie wurden zwölf Wildschweine unter kontrollierten Bedingungen mit 30 Gramm leichten Beschleunigungssensoren in Ohrmarken markiert. Die mit dem Virus infizierten Tiere stammten aus einer unabhängigen Studie zur Entwicklung eines potenziellen Impfstoffes.
Die Sensoren, vergleichbar mit Fitnessuhren oder Schrittzählern, zeigten, dass mit der Ansteckung und dem Einsetzen der Krankheit die Wildschweine ihre tägliche Aktivität jeweils um 10 % bis 20 % verringerten und sich auch die Aktivitätsmuster änderten. „Die Ergebnisse sind sehr bedeutend für die Überwachung von Wildtierkrankheiten”, erklärte der Erstautor der Studie vom Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie, Kevin Morelle.
Weitere Tests notwendig
Ein am Wildschwein angebrachter ultraleichter Verhaltenssensor könne dessen Gesundheitszustand überwachen. So liessen sich Krankheitsausbrüche der ASP schneller erkennen und Bekämpfungsmassnahmen früher einleiten. Allerdings würden noch weitere Entwicklungen benötigt, um das volle Potential dieser Technologie nutzen zu können.
„Wir müssen die Technologie in realen Situationen weiter testen und verbessern, um feststellen zu können, ob wir wirklich auch in grossen Tierverbänden und in unterschiedlich dichten Populationen zuverlässig Krankheitsausbrüche automatisch erkennen können“, erläuterte Morelle. Notwendig scheint zudem ein Konzept, wie die Sensoren in grösserer Zahl an den Wildschweinen angebracht werden können.


