Die Ostschweiz hat den Kampf gegen das Schweinevirus PRRS aufgenommen: Blutproben von 72 vorsorglich geschlachteten Sauen haben ergeben, dass sieben Tiere aus drei Betrieben in Appenzell Innerrhoden und Ausserrhoden mit dem PRRS-Virus infiziert waren.
Am vergangenen Donnerstag war bekannt geworden, dass Schweinezuchtbetriebe das Virus über Ebersperma aus einem Betrieb in Deutschland in die PRRS-freie Schweiz gebracht haben. 72 besamte Sauen wurden deshalb geschlachtet, die betroffenen 27 Betriebe (SG, AR, AI, TG, SH und FL) wurden gesperrt.
Verdächtige Betriebe werden geprüft
Die Blutuntersuchungen der geschlachteten Sauen ergaben, dass in drei Betrieben (2 AI, 1 AR) 5 beziehungsweise je ein Tier mit dem PRRS-Virus infiziert waren, wie der Kantonstierarzt beider Appenzell in einem Lagebericht schreibt.
Von diesen drei Betrieben wird nun das Blut des Gesamtbestandes untersucht. Erste Ergebnisse aus zwei Seuchenbetrieben haben bisher keine positiven Resultate ergeben. In dieser Woche werden auch in sämtlichen anderen verdächtigen Betrieben Proben genommen.
Fleisch unbedenklich
PRRS (Porcines reproduktives und respiratorisches Syndrom) ist eine Virusinfektion. Sie kann Fehlgeburten, Fruchtbarkeitsstörungen und Atemwegserkrankungen verursachen. Sie gilt als eine der bedeutendsten Schweinekrankheiten weltweit und ist gemäss Tierseuchenverordnung als auszurottende und damit meldepflichtige Seuche eingestuft.
Die Schweiz gilt nach wie vor als PRRS-frei, wie es beim Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) hiess. Dies deshalb, weil das Virus über den Sperma-Import ins Land gelangte und es bisher nur bei Sauen nachgewiesen wurde, die damit besamt wurden. Sollte das Virus jedoch in einem Betrieb auftreten, der nicht von diesem Samen importiert hat, würde die Schweiz diesen Status verlieren.
Für Menschen ist das Virus gemäss Bundesamt nicht gefährlich. Das Fleisch könne bedenkenlos gegessen werden.