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«Schweinetoilette» reduziert Ammoniakemissionen

AgE/blu |

 

Wissen und Praxis in der Schweinehaltung wollen die Initiatoren des Projekts «Vision Pig» zusammenbringen,
das als Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz über eine Laufzeit von zwei Jahren vom Landwirtschaftsministerium gefördert wird.

 

Darauf hat der Geschäftsführer des Netzwerks, Ralf Remmert, vorige Woche anlässlich der Eurotier 2021 hingewiesen. In seinem eigenen Betrieb, der Prignitzer Landschwein GmbH, setzt Remmert auf besonders tier- und umweltgerechte Haltungsverfahren.

 

So werde Ammoniak im Stall durch den Einbau einer Kot-Harn-Trennung mittels Kotförderband minimiert, erläuterte der Betriebsleiter bei einer Videoschalte. Die «Schweinetoilette» fördere die Strukturierung der Buchten, trenne Kot vom Urin sowie das Schwein von seinen Exkrementen und erfordere gleichzeitig nur einen geringen Energieeinsatz, erklärte der Betriebsleiter im Rahmen des Spotlight «Emission Control». 

 

Weniger Ammoniak im Stall bedeute eine bessere Luftqualität. Gleichzeitig hätten sich die hygienischen Bedingungen in dem umgebauten Stall durch die Trenntoilette deutlich verbessert. Tierwohl und Umweltschutz seien mit dem bei seiner Prignitzer Landschwein GmbH realisierten Konzept kein Widerspruch. «Beides zusammen ist erreichbar», lautet das Fazit des Schweinehalters aus Brandenburg.

 

 

Schweinetoilette

 

Die Hauptprinzipien des Konzepts sind Bewegungsfreiheit und Struktur. In der Praxis entsteht ein Stall, der den Schweinen verschiedene Bereiche für unterschiedliche Aktivitäten (Ruhen, Fressen, Wühlen und Koten) bietet. Im Kotbereich trennt eine sog. «Schweinetoilette» den Harn vom Kot mittels Kotförderband mit Harnabsonderung. Die Ferkel lernen bereits früh von der Muttersau, wie die Schweinetoilette zu benutzen ist.

 

So funktioniert das Schweinklo: Durch die kleinen Schlitze im Förderband kann der Urin ablaufen, wird Unterflur aufgefangen und in einen luftdichten Güllebehälter transportiert. Die Festphase hingegen fällt über das Band in eine separate Grube. Die Trennung ist so exakt, dass die Ausbringung der flüssigen Phase mittels Pflanzenschutzspritzen, die über eine Flüssigdüngereinrichtung verfügen, erfolgen kann.

 

Die feste Phase hingegen wird in der benachbarten Biogasanlage zunächst energetisch genutzt und dann in Form von Gärresten als Wirtschaftsdünger auf den eigenen Ackerflächen eingesetzt. Angebaut werden Futtermittel für die eigenen Tiere. Durch die Trennung von Fest- und Flüssigphase in der Biogasanlage, können klimaschädliche Methanemissionen bei der Lagerung reduziert werden. Allein die Massnahme der Kot-Harn-Trennung hat die Ammoniakemissionen im Stall um 80 Prozent reduziert. 

Kommentare (1)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Gesunder Menschenverstand | 18.02.2021
    Immer mehr Aufwand in der Produktion.
    Trutzdem schlechte Schweinepreise.
    Da geht etwas nicht auf.

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