Die von den Staaten herausgearbeiteten Empfehlungen zielten darauf ab, die Ziele des Pariser Übereinkommens von 2015 weiterzuverfolgen, teilte das Bundesamt für Umwelt ( Bafu ) mit. Alle fünf Jahre werden die Fortschritte des Abkommens im Rahmen der Uno-Klimakonferenz gemessen. Die an der COP28 verabschiedete Zwischenbilanz trage den wissenschaftlichen Erkenntnissen Rechnung und zeige die Lücken des globalen Klimaschutz auf.
Die Empfehlung zum Ausbau der Erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz gelten bis 2030 und die Empfehlung zum Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas bis 2050. Letztere sei ein Novum, schrieb das Bafu in der Mitteilung. Die Schweiz habe auf solche Empfehlungen hingearbeitet und sehe das Ergebnis positiv. Als kleines Land sei man darauf angewiesen, dass auch die Länder mit grossem Treibhausgas-Ausstoss, Anstrengungen zum Ausstieg aus den fossilen Energien unternehmen.
Schweizer Klimafinanzierung
An der COP28 seien auch die Grundregeln für den Fonds für klimabedingte Verluste und Schäden definiert worden, hiess es weiter. Dieser soll die ärmsten und vom Klimawandel besonders betroffenen Länder unterstützen. Laut Bafu hätte man sich gewünscht, dass alle Länder, die über einen hohen Treibhausgas-Ausstoss verfügen und die finanziellen Mittel haben, zu Beiträgen aufgefordert werden.
Die Schweiz leiste ausserdem ihren Beitrag zur internationalen Klimafinanzierung. Zur Umsetzung des Ziels verdopple sie ihre Anpassungsfinanzierung, so das Bafu weiter. Insgesamt stelle die Schweiz 171 Millionen Franken einem Netzwerk aus Uno-Institutionen und NGOs bereit. Diese würden in von Katastrophen betroffenen Ländern technische Hilfe leisten, zum Beispiel beim Aufbau von Frühwarnsystemen.
Reaktionen aus dem Umweltschutz
Bei den Naturschutzorganisationen und NGOs werden die Resultate des COP28 als Teilerfolg mit Signalwirkung wahrgenommen. «Das ist ein wichtiges und deutliches Signal an alle Unternehmen, Banken und Versicherungen: In neue Infrastruktur für fossile Energien zu investieren, ist nicht mehr zukunftsfähig», sagt WWF-Klimaschutzexperte Patrick Hofstetter.
Die NGO Greenpeace sieht noch viele Schlupflöcher und Unzulänglichkeiten. Demnach sei nicht die Rede von einem «Ausstieg» aus den fossilen Brennstoffen. Die Schweiz sei nun in der Pflicht. «Ein reich ausgestattetes Land wie unseres hat alle Voraussetzungen, um eine ehrgeizige Klimapolitik zu betreiben», schrieb Greenpeace am Mittwoch.
Für das römisch-katholische Hilfswerk Fastenaktion ist der Schritt des Klimarates zu wenig ambitioniert. Die Ziele des Pariser Klimaabkommens könnten so nicht erreicht werden. «Für die ärmsten Menschen der Welt sind Kompromisslösungen keine Option, dennoch ist das Resultat besser als nichts», schrieb das Hilfswerk in einer Medienmitteilung.