Am 13. Juni wird über die Trinkwasser- und Pestizid-Initiative abgestimmt. Der Zürcher Bauernverband (ZBV) und Vertreter aus Politik und Konsumentenorganisationen erklärten an einer Pressekonferenz, weshalb sie die Agrarinitiativen ablehnen.
Mitte Juni wird das Stimmvolk über die Initiativen «Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung» und «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» befinden. Eine Annahme hätte für die meisten Betriebe grosse Auswirkungen.
Deshalb traten in den vergangenen Wochen zahlreiche Komitees aus der Landwirtschaft und der Wirtschaft gegen die beiden die Agrarinitiativen vor die Medien. Am Freitag brachte ein Komitee aus Zürich mit Vertretern aus der Landwirtschaft, der Politik und Konsumenten ihre Argumente gegen die Initiativen vor.
Zwei Volksinitiativen
Die Pestizid-Initiative fordert ein Verbot synthetischer Pflanzenschutzmittel in der landwirtschaftlichen Produktion, in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse und in der Boden- und Landschaftspflege. Verboten werden soll auch der Import von Lebensmitteln, die mit synthetischen Pflanzenschutzmitteln hergestellt wurden oder die solche enthalten.
Die Trinkwasser-Initiative verlangt, dass nur noch Bauern Direktzahlungen erhalten, die auf Pflanzenschutzmittel, vorbeugend oder systematisch verabreichte Antibiotika und zugekauftes Futter verzichten. Auch die landwirtschaftliche Forschung, Beratung und Ausbildung soll nur unter diesen Bedingungen Geld vom Bund erhalten.
«Landwirtschaft ist Prellbock»
FDP-Ständerat Ruedi Noser wies darauf hin, dass die Landwirtschaft aktuell zunehmend zum Prellbock zwischen Konsumenten und Urnengängern wird. Diese Lücke müsse geschlossen werden, damit sich die Landwirtschaft gemeinsam mit der Gesellschaft verändern könne. «Es ist wichtig, dass gerade zum jetzigen Zeitpunkt der Landwirtschaft der Rücken gestärkt wird», mache Noser deutlich.
Auch für Nationalrat Philipp Kutter (Die Mitte) gehen die beiden Agrarinitiativen zu weit. «Mit dem neuen, strengen Pestizidgesetz gelten in der Schweiz 100-fach tiefere Grenzwerte als in der EU für Pflanzenschutzmittel und deren Rückstände in den Zuströmbereichen für die Trinkwassernutzung», erklärte Kutter. Die Schweiz habe bereits heute eines der weltweit strengsten Gesetze umgesetzt.
Belastung ins Ausland verlagert
SVP-Nationalrat und ZBV-Präsident Martin Haab verwies auf die Agroscope-Studie und die globale Nahrungsmittelproduktion. «Die Ökobilanz zeigt: Die Belastung von hiesigen Gewässern mit Pestiziden und Nährstoffen liesse sich reduzieren. Durch eine geringere Produktion in der Schweiz würde der ökologische Fussabdruck logischerweise kleiner werden – umso grösser wird unser Fussabdruck aber durch die stark zunehmenden Lebensmittelimporte», sagte Haab.
Insgesamt nimmt gemäss Haab die Belastung zu. «Die geringe Verbesserung der Wasserqualität in der Schweiz müsste also mit deutlichen Umweltbelastungen in den Herkunftsländern der Importe erkauft werden», hielt er fest. Ziel müsse es sein, den ökologischen Fussabdruck auch bei Importen klein zu halten.
Steigende Preise
«Sauberes Trinkwasser ist für uns alle lebenswichtig», sagte Babette Sigg, geschäftsführende Präsidentin des Schweizerischen Konsumentenforums (kf). Die Anliegen seien legitim. Sigg hielt aber fest, dass das Schweizer Trinkwasser im internationalen Vergleich bereits ausgezeichnet ist.
Sie verwies auch auf die Preisentwicklung von Lebensmitteln. An krumme Rüebli würde man sich zwar gewöhnen. Die Konsumenten würden die negativen Folgen der beiden Initiativen unangenehm spüren. «Ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln gibt es keine einheimischen Nahrungsmittel zu konkurrenzfähigen Preisen mehr», warnte Sigg.
Dann folgt eine Landwirtschaftsinitiativen auf die andere.
Bei der TWI profitieren nur die Importeure.
Umwelt und Landwirtschaft verliert.
Sofort die Grenzwerte der EU anpsssen, sonst werden die Konsumenten getäuscht!