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Schweiz und Marokko auf dem Teller

 

« La Magie de la Ferme» macht ihrem Namen alle Ehre. Auf dem Betrieb in Dompierre FR bietet Fouzia Ducry gemeinsam mit ihrem Mann Pierre-Yves und ihrer Tochter Iwana Gästebewirtung mit marokkanischen Buffets und traditionellen Spezialitäten aus dem Kanton Freiburg an.

 

Eingebettet im Herzen des unteren Broyebezirks zwischen Avenches und Payerne liegt Dompierre FR. Auf dem Betrieb «La Magie de la Ferme» finden Touristen und Gäste ein breites Angebot, das vom Essen über Schlafen bis hin zu selbstgemachten Spezialitäten aus der Schweiz und Marokko so ziemlich alles beinhaltet. Vom 1. Mais bis zum 30. September können sich die Gäste von der Familie Ducry verwöhnen und bewirten und sich in einem marokkanischen Salon in das Ambiente von 1001 Nacht versetzen lassen.

 

Das marokkanische Buffet bietet allerlei Leckereien aus der arabischen Welt und es können Feste bis hin zu 50 Gästen abgehalten werden. Aber auch Einzelpersonen oder kleine Gruppen können es sich auf dem Hof gut gehen lassen. Da Dompierre FR an einer Fahrradstrecke liegt, die die gesamte Schweiz durchquert, kann man spontan bei den Ducrys die Nacht im Stroh oder in einen kleinen Schlafsaal verbringen

 

In Marokko die Hotelfachschule gemacht

 

Fouzia Ducry lebt für die Gästebewirtung. Nachdem sie in Marokko die Hotelfachschule absolvierte, entschied sie sich in die Schweiz auszuwandern, um Deutsch zu lernen, doch in der Westschweiz lernte sie ihren Mann Pierre-Yves kennen. Dieser führt in Dompierre FR einen Milchwirtschaftsbetrieb mit Ackerbau. Seit 2019 sind auf dem Betrieb zwar keine Milchkühe mehr, der Ackerbau besteht aber weiterhin. Auf 35ha wird Getreide, Raps und Mais angebaut. Zudem haben sie zwei Obstgärten, in denen Birn-, Apfel-, Nuss- und  Kirschbäume stehen. Auch im Garten werden verschiedenste Gemüse- und Beerensorten angebaut.

 

Bereits kurz nach ihrer Ankunft in der Schweiz fing Fouzia an, Früchte und Gemüse zu verarbeiten und einzukochen. Die Produkte verschenkte und verkaufte sie, da es zu viel für den Eigenbedarf war. Doch Fouzia Wunsch, in einem Hotel zu arbeiten, blieb lebendig. Ihr Mann hatte dann schliesslich die Idee, den Betrieb mit der Hotellerie zu kombinieren. 

 

1.- Augustbrunch und weitere Angebote

 

Fouzia absolvierte den Bäuerinnenkurs an der landwirtschaftlichen Schule in Grangeneuve FR, wo sie viel über die traditionellen freiburgischen Gerichte lernte. Sie konnte somit eine Verbindung zwischen der Landwirtschaft und ihrem zuvor erlernten Beruf herstellen. Die Idee, den Landwirtschaftsbetrieb mit der Gästebewirtung zu kombinieren, konkretisierte sich. 2007 fand erstmals ein 1.-Augustbruch auf dem Betrieb statt. Dieser wurde rege besucht und sie beschlossen, das Angebot auszubauen. Nachdem dann die Bewilligungen für ein Übernachtungsangebot und ein Table d’hôte nach einem Jahr vorlagen, ging es an den Umbau. Es mussten Sanitäranlagen erstellt werden und die Küche und der Verarbeitungsraum wurden ausgebaut.

 

Ab 2008 wurde dann «Schlafen im Stroh» angeboten. Da zu diesen Zeitpunkt noch Milchkühe auf dem Betrieb gehalten wurden, wurden diese ab April und über den gesamten Sommer auf den Weiden mit einem mobilen Melkstand gemolken. Der Stall war in dieser Zeit für die Gäste hergerichtet. Auch das Frühstück konnten die Gäste auf dem Hof einnehmen. Aber das gewisse Etwas fehlte den Ducrys ihrer Meinung nach noch. Sie hegten den Wunsch die marokkanische Küche zu integrieren. Um die traditionellen Gerichte zu erlernen, verbrachte Fouzia jedes Jahr mehrere Wochen in ihrer alten Heimat, damit sie den Einheimischen direkt in die Töpfe schauen konnte.  Denn anders als bei uns gibt es dort keine Aufzeichnungen der Speisen. Sie werden mündlich weitergegeben oder direkt erlernt.

 

 

Marokkanische Speisekarte und freiburgische Traditionen

 

Die Speisekarte wurde hat sich dann schrittweise entwickelt bzw. wurde nach und nach mit marokkanischen Gerichten ergänzt. Die Speisekarte, die heute auf dem Betrieb angeboten wird, ist eine Eigenkreation von Fouzia, die sie komplett selbst entworfen hat und jedes Jahr etwas anpasst und verändert.

 

Die Gewürze, die sie zum kochen braucht bringt sie jeweils von ihren Besuchen in Marokko mit, denn um die Gerichte authentisch schmecken zu lassen, sind die originalen Zutaten von grundlegender Bedeutung. Aber auch die traditionellen Freiburger Gerichte wie die Cuchaule AOP mit dem dazugehörigen Senf de la Bénichon, die zum Fester der «Bénichon» gegessen werden, werden in dem Restaurant serviert. Diese Gerichte hat Fouzia von den Eltern und Grosseltern ihres Mannes.

 

Das gesamte Brot, das in der Gästebewirtung konsumiert wird, stammt aus Fouzia eigener Herstellung. Aber auch das Mehl selbst wird in einer Mühle in der Nähe aus hofeigenem Getreide hergestellt. Lediglich das Mehl für die Cuchaule AOP wird aus einer speziellen Mühle bezogen, da für diese traditionelle und geschützte Safranbrot lediglich zertifiziertes Mehl verwendet werden darf. In zwei Holzöfen wird im Keller während der Gästesaison täglich frisches Brot gebacken.

 

«Büschelibirne» als Spezialität

 

 Doch auch unzählige andere Spezialitäten können per Direktverkauf oder aber auch in einem Onlineshop bezogen werden. Von Marmeladen und Gelees über Sirup, Liköre und Schnäpse bis hin zu Ölen und eingelegtem Gemüse oder dem Senf de la Bénichon wird von Fouzia in ihrem Verarbeitungsraum so ziemlich alles hergestellt und angeboten, was das Herz begehrt und der Garten hergibt. Mit viel Liebe wird jedes Produkt abgefüllt und verpackt.

 

Für ihre Produkte hat sie am Marché Concours in Courtemelon JU bereits einige Medaillen gewonnen. Unter anderem kommen die Produkte, die aus den Poires à Botzi (deutsch: «Büschelibirnen) hergestellt werden, besonders gut an. Diese Birne wird traditionellerweise zu Wild oder am Fest der «Bénichon» serviert. In diesem Jahr wurden bereits wieder 100 neue Birnbäume dieser Freiburger Sorte gepflanzt, um da Sortiment auszubauen und die Nachfrage zu decken.

 

 

Regelmässig an Märkten

 

Im Anschluss an die Gästesaison besucht die Familie Ducry mit ihren Produkten zudem einige Märkte in der Region und der gesamten Schweiz. So sind sie unter anderem regelmässig am Zibelemärit in Bern oder an der Goûts & Terroirs in Bulle FR anzutreffen. Auch den Markt des St. Martin und den Weihnachtsmarkt in Murten FR besuchen sie jährlich. Für diese Märkte sind sie gut eingerichtet. Aus einem Wagen haben sie eine mobile Bäckerei mit zwei installierten Holzöfen erstellt. So kann auf dem Marktplatz direkt frisches Brot gebacken und verkauft werden. Das Dach des Wagens dient zusätzlich als Unterstand für den Verkauf der weiteren Spezialitäten.

 

Nach den Marktbesuchen im Herbst werden dann Früchte und Gemüse verarbeitet. Auch die Ernte wird von den Ducrys selbst vorgenommen. Daher ist die Zeit, in der Gäste auf den Hof beherbergt werden können, limitier. Im Moment dreht sich Saisonbedingt alles um die Verarbeitung der Nüsse; diese werden zu Walnussöl verarbeitet. Auch beginnen die ersten Vorbereitungen für die Saison bald wieder. So muss regelmässig neue Ware für die Direktvermarktung und Onlinebestellungen vorbereitet werden.

 

Einige von Fouzias Produkten werden zudem von «Frioba» vertrieben. «Frioba» ist ein Geschäft, das Produkte aus dem ganzen Kanton Freiburg vertreibt und vermarktet. Ebenfalls sind schon einige Reservationen für Feste und Hochzeiten eingegangen, die in diesem Jahr auf dem Hof abgehalten werden sollen. Auch dafür muss bereits jetzt schon geplant und Dinge vorbereitet werden. Für solche Festlichkeiten bietet die Anlage Platz für 40 bis 50 Gäste.

 

Ideen zur Weiterentwicklung sind vorhanden

 

Für die Zukunft sind einige Veränderungen und Anpassungen vorgesehen. Da Iwana Ducry, Fouzias Tochter, momentan die Weiterbildung zur Bäuerin mit Fachausweis und anschliessender Berufsprüfung absolviert, möchte sie einige der neu erlernten Fähigkeiten in den Betrieb mit einfliessen lassen. So soll in Zukunft das Angebot der Direktvermarktung vergrössert werden. Es sollen neue Produkte und Produktvariationen dazu kommen. Auch ist es Iwanas Wunsch, aus dem Raps, der auf dem Hof angebaut wird, eigenes Rapsöl zu pressen. Ebenfalls möchte sie in Zukunft gerne das Nusssortiment erweitern und auch dort andere Ölsorten erzeugen.

 

Einen weiteren Optimierungspunkt sieht die Familie beim 1. – Augustbrunch. Da in den letzten Jahren jeweils bis zu 300 Gäste das Angebot wahrgenommen haben und dadurch lange Wartezeiten am Buffet entstanden, möchten sie die Infrastruktur rund um den Brunch ausbauen und so den Ansturm etwas abfangen. Auch soll das Sortiment, das rund um die Büschelibirne entstanden ist, erweitert werden. Es wird auch über die Einführung neuer sowie über eine Verbesserung bzw. Veränderung bestehender Produkte nachgedacht. Die herzliche Art der gesamten Familie Ducry und das reichhaltige, exotische Angebot werden auch heuer viele Leute erfreuen.

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