Die Schweiz will die Verhandlungen für ein Freihandels-abkommen mit Indien bis Ende Jahr abschliessen. Die Verhandlungen seien schon relativ weit fortschritten und kämen gut vorwärts, sagte die neue Seco-Direktorin Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch am Freitag in einem Vortrag in Zürich.
«Wir haben die letzten Runden schon vorgespurt», sagte die Direktorin, die seit April Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) leitet. Schwierigkeiten gebe es noch bei den Diskussionen über die Liberalisierung gewisser Industriesektoren wie etwa der Maschinenindustrie oder der Chemie. Diese wollten die Inder nicht so stark öffnen.
Keine Probleme beim Thema Landwirtschaft
«Unendlich schwierig sind die Diskussionen im Bereich geistiges Eigentum», sagte Ineichen-Fleisch. Die Verbesserung des Schutzes für Patente sei in Indien hochpolitisch. Auch beim Thema des Zugangs von indischen Ingenieuren zur Schweiz bestünden noch Hürden. Keine Probleme erwartet die Seco-Direktorin indes beim Thema Landwirtschaft.
Abkommen vor EU abschliessen
Für die Schweiz wäre es vorteilhaft, vor der EU ein Freihandelsabkommen mit Indien abzuschliessen. Dann habe man die Nase vorne. Allerdings bestehe das Problem, dass die Schweiz nicht so viel bekomme, wie sie wolle, weil sie weniger Druck ausüben könne wie die EU. Im Fahrwasser der EU könnte man eventuell mehr erreichen.