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Schweiz will Schutzstatus von Wolf senken

 

In diesem Jahr wurden hunderte Nutztiere von Wölfen gerissen. Nationalrat Martin Candinas (Mitte/GR) wollte vom Bundesrat wissen, ob sich das Bundesamt für Umwelt (Bafu) für eine Rückstufung des Schutzes des Wolfes bei der Berner Konvention eingesetzt hat. Ein Antrag zur Rückstufung vom Bafu ist traktandiert, teilte die Landesregierung mit.

 

Aktuell leben in der Schweiz laut Kora, der Stiftung für Raubtierökologie und Wildtiermanagement, 19 Wolfsrudel. Insgesamt streifen 180 Wölfe durchs Land. In den Kantonen Wallis, Graubünden, Glarus, Tessin und Uri sind gemäss der Regierungskonferenz der Gebirgskantone (RKGK) in diesem Jahr insgesamt bereits 1000 Schafe und Rinder gerissen worden.

 

Geschützt statt streng geschützt

 

Nationalrat Martin Candinas (Mitte/GR) wohnt in der Surselva. Dort ist die Wolfsdichte schweizweit am höchsten. Bereits im März 2022 wollte Candinas vom Bundesrat wissen, was er unternimmt, um eine Rückstufung Schutzstatus des Wolfes von «streng geschützt» auf «geschützt» zu erreichen. Der Bundesrat antwortete damals, dass das zuständige Bundesamt für Umwelt (Bafu) sich für die Traktandierung des Antrags engagiere.

 

Am 26. September wollte Candinas in der Fragestunde wissen, wie weit das Bafu die Arbeiten vorwärts getrieben hat. «Wird die Rückstufung des Schutzstatus des Wolfes von ‘streng geschützt’ auf ‘geschützt’ an der nächsten Sitzung des Ständigen Ausschusses der Berner Konvention vom November 2022 traktandiert?», lautete die Frage des Bündners.

 

Für Novembersitzung traktandiert

 

Der Bundesrat beantworte die Frage mit Ja: «Das Bafu hat sich dafür eingesetzt, dass dem Ständigen Ausschuss in seiner Sitzung vom 29. November bis 2. Dezember 2022 eine aktuelle Bewertung der IUCN-Experten zum Erhaltungszustand des Wolfs in Europa vorgelegt wird. Zudem wurde seitens Bafu beantragt, dass der Antrag der Schweiz zur Rückstufung des Schutzstatus des Wolfs an dieser Sitzung traktandiert wird.» Der Antrag der Schweiz ist für die Novembersitzung 2022 traktandiert. In den vergangenen Jahren hat sich die Schweiz bereits mehrere Male für eine Rückstufung eingesetzt, bisher erfolglos.

 

In den meisten europäischen Ländern ist der Wolf zudem durch die «Berner Konvention zur Erhaltung der europäischen, wild lebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume» rechtlich geschützt. Er wird in Anhang II gelistet und zählt damit zu den «streng geschützten» Tierarten. Für dort gelistete Arten ist das Fangen, Halten und Töten sowie die Beschädigung oder Zerstörung von Brut- oder Raststätten zu verbieten

 

«Auch mit der Rückstufung bliebe der Wolf ein geschütztes Tier», schrieb das Bafu 2018 bei der letzten Beantragung für eine Rückstufung. Die Vertragsstaaten wären weiterhin verpflichtet, Schutz und Interventionsmassnahmen im nationalen Recht zu regeln und mittels nationalen Programmen zu überwachen. Die Rückstufung des Wolfs von «streng geschützt» zu «geschützt» würde aber den Umgang mit dem Wolf in Europa zwischen den Ländern harmonisieren.

 

Die Berner Konvention ist ein völkerrechtlicher Vertrag des Europarates über den Schutz europäischer wildlebender Tiere und Pflanzen aus dem Jahr 1979. Ziel des Übereinkommens ist es, wildlebende Pflanzen und Tiere sowie ihre natürlichen Lebensräume, insbesondere die Arten und Lebensräume, deren Erhaltung die Zusammenarbeit mehrerer Staaten erfordert, zu erhalten und eine solche Zusammenarbeit zu fördern.

 

Das Übereinkommen enthält drei Anhänge in denen verschiedene Arten gelistet sind:

 

  • Anhang 1 enthält circa 700 streng geschützte Pflanzenarten. Diese dürfen nicht beschädigt oder entnommen werden.
  • Der Anhang 2 (-> Wolf derzeit) beinhaltet die streng geschützten Tierarten. Für die circa 710 dort gelisteten Arten gelten strenge Artenschutzvorschriften. Sie dürfen nicht gefangen, getötet, gestört oder gar gehandelt werden.
  • In Anhang 3 (-> Antrag der Schweiz) sind die geschützten Tierarten aufgelistet. Diese Arten sind schutzbedürftig, dürfen aber unter gewissen Umständen bejagt oder genutzt werden.

Kommentare (2)

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  • Burri | 28.09.2022
    Eine Flinte für Hirten wäre besser!
  • zen-tiger | 27.09.2022
    Immerhin, ein Anfang wäre es. Denn so kann es nicht weiter gehen.

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